Zusammenfassung
Plakativ rassistische Transparente und Gesänge in Stadien sowie sich explizit rassistisch äußernde (Hooligan-)Gewalt im Kontext von Spielen der oberen Ligen sind seltener geworden (vgl. Gabler 2010, S. 53). Dass jedoch rassistische Parolen und inszenierte Gewaltbereitschaft nach wie vor Resonanz finden, wurde durch die Mobilisierungserfolge der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) im Herbst 2014 deutlich, als Hooligans und Neonazis gemeinsam mit plakativem (antimuslimischen) Rassismus auf die Straße gingen. Auch wenn hier organisierte Neonazis eine zentrale Rolle spielten: Der Analysefokus, die strategische Unterwanderung (Geisler & Gerster 2009) von Fankulturen durch Neonazis zu untersuchen, greift zu kurz.
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Köbberling, G. (2019). Rassismus in Fankulturen. In: Thole, W., Pfaff, N., Flickinger, HG. (eds) Fußball als Soziales Feld. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11679-8_11
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