Zusammenfassung
Unter Ästung (Aufästung, Entästung) versteht man die Wegnahme von unteren Ästen am Stamm, um den Nutzholzwert desselben zu erhöhen. Nur in selteneren Fällen wird die Ästung auch zu anderen Zwecken (Gewinnung von Schmuckreisig, Futterlaub, Aststreu u. dgl.) angewendet. Die Aufästung war früher besonders im Mittelwald viel im Gebrauch. Die Veranlassung dazu bildete das im freien Stand erzogene Oberholz, dessen Nutzholzverwendung man dadurch erhöhen wollte. Mit dem Rückgang des Mittelwaldes ist das Verfahren dann mehr und mehr aus dem deutschen Walde verschwunden. Erst Ende des vorigen Jahrhunderts versuchte der braunschweigische Forstmeister Alers 1) es wieder zur Erziehung astreinen Schaftholzes zu benutzen, ohne damit unter den damaligen Verhältnissen (geringere Nachfrage nach Wertholz und größere Einfuhr aus Rußland) nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Es hat aber in der Neuzeit im Zusammenhang mit der Frage frühzeitiger stärkerer Durchforstungen (z. B. Schnellwuchsbetrieb von Gehrhardt) und überhaupt mit dem Ziel der Erzeugung astreinen Schneideholzes bei unsern künstlichen, weitständigen Kulturen wieder an Bedeutung gewonnen. Gerade in den letzten Jahren hat die Frage einen starken Auftrieb bekommen und zu neuen Untersuchungen und Versuchen geführt 2).
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Dengler, A. (1944). Ästungen, Unterbau und sonstige Pflegemaßregeln. In: Waldbau auf ökologischer Grundlage Ein Lehr- und Handbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99544-6_38
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