Zusammenfassung
Anschließend an die Fabrikationsmethoden mögen nun noch die Eigenschaften des Quarzglases in physikalischer und chemischer Beziehung besprochen werden. Als wichtigste Eigenschaft des Quarzglases ist hier die bereits oben erwähnte anzuführen: Die vollständige Unempfindlichkeit gegen große und plötzliche Abkühlung. Ein auf Weißglut und bis zum Erweichen erhitztes Stück Quarzglas kann man ohne weiteres in Eiswasser oder auch flüssige Luft werfen, ohne daß es zerspringt. Dieses beruht auf seinem äußerst geringen Ausdehnungskoeffizienten. D. Mine hin1) fand, daß die Ausdehnung des Quarzglases von Zimmertemperatur bis 950° durchaus gleichmäßig verläuft, ohne eine plötzliche Änderung, wie sie Le Chatelier beobachtet hatte; auch konnten keine Nach Wirkungserscheinungen nachgewiesen werden. Der Ausdehnungskoeffizient ist gleich 0,00000059, also ungefähr der 17. Teil von dem des Glases. Da die flüssige Luft durchschnittlich eine Temperatur von — 180° bis — 192° hat, beträgt die Temperaturdifferenz zwischen dem bis zum Erweichen erhitzten Quarz (rd. 2000°) und der flüssigen Luft rund 2200°, und selbst diese gewaltige Differenz hält das Quarzglas aus, ohne zu springen oder sonstwie Schaden zu erleiden; was von ganz besonderer Bedeutung für die Wissenschaft und Technik ist.
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Notes
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Beiblätter zu den Ann. d. Phys. 1905, S. 27.
Comptes rendus, Bd. I, S. 243. Chem. Zentralbl. 1904, I, S. 709.
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Berthelot, Durchlässigkeit von Quarzglas. Chem. Zentralbl. 1905, II, S. 1305. Zeitschr. f. Elektrochemie 1905, S. 624.
Comptes rendus, Bd. I, S. 243; Chem. Zentralbl. 1904, I, S. 709.
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Günther, P. (1911). Eigenschaften. In: Quarzglas. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99429-6_6
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