Zusammenfassung
Eine sehr wichtige Rolle im Torf spielen die schon mehrfach erwähnten Humussäuren, Sie lassen sich aus dem Torf durch Extraktion mit verdünnter Lauge und Wiederausfällen mit Säuren gewinnen. Sie sind jedoch auf diesem Wege wohl überhaupt nicht chemisch rein zu erhalten, da nach R. Miklauz 3) beim Lösen einer Humussubstanz in noch so verdünntem Alkali diese eine Veränderung von der Art erleiden soll, daß ein Teil der bisher in Alkohol unlöslichen Substanz alkohollöslich wird, der einen höheren Kohlenstoff- und Wasserstoffgehalt besitzt. Auch wird die Haupt menge des alkoholunlöslichen Teils in Pyridin löslich. Ist es deshalb auch aussichtslos, immer wieder solche Extraktstoffe als einheitliche Körper aufzufassen und auf Grund von Elementaranalysen für sie chemische Formeln aufzustellen, zumal im Torf die verschiedenartigsten chemischen Verbindungen festgestellt worden sind, die ja vielleicht teilweise Bestandteile oder Abbauprodukte der Humussäuren sind, so kann man gleichwohl nach den zahlreichen bisherigen Untersuchungen als sicher annehmen, daß die natürlichen Humussäuren in der Hauptsache aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und einer geringen Menge Stickstoff zusammengesetzt sind1).
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Weitere Literatur
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Hoering, P. (1915). Die Humussäuren und ihre Eigenschaften. In: Moornutzung und Torfverwertung mit besonderer Berücksichtigung der Trockendestillation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99375-6_8
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