Zusammenfassung
Im Rahmen des Gesamtbildes der Tuberkulose spielt die der weiblichen Geschlechtsorgane eine relativ große Rolle, wobei ich zunächst lediglich die Tubentuberkulose und in zweiter Linie die oft mit ihr kombinierte Uterustuberkulose im Auge habe. Während ihre Beteiligung an der allgemeinen Miliartuberkulose eine so geringe ist, daß sie kaum besonders in das Bereich unserer Besprechungen aufgenommen zu werden braucht, ist die Tuberkulose der weiblichen Geschlechtsorgane nicht nur als isolierte Systemtuberkulose von Wichtigkeit, sondern auch als Begleiterscheinung anderer Tuberkuloseformen. So geht schon aus unserer Zusammenfassung auf S. 42 f. hervor, daß sie als Begleiterscheinung chronischer Lungentuberkulose recht häufig ist. Das könnte erklärt werden durch die starken Beanspruchungen, denen die weiblichen Genitalien von der Pubertät an ausgesetzt sind, einmal in Gestalt aller mit der Periode zusammenhängenden Erscheinungen und sodann auch auf Grund etwa durchgemachter Schwangerschaften. Doch dürften das nicht die einzigen Momente sein, die die Erkrankung dieser Organe begünstigen; sehen wir doch z. B. die Ovarien sehr selten erkranken und sehen wir andererseits in den Tuben die tuberkulösen Veränderungen viel häufiger und viel früher erscheinen als im Uterus. Also gerade diejenigen Organe, die am aktivsten an den erwähnten Vorgängen beteiligt sind, nämlich das Ovarium und die Uterusschleimhaut, zeigen sich für die tuberkulöse Erkrankung weniger disponiert als die Schleimhaut der dabei im wesentlichen passiv beteiligten Tuben.
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Huebschmann, P. (1928). Weibliche Geschlechtsorgane. In: Pathologische Anatomie der Tuberkulose. Die Tuberkulose und ihre Grenzgebiete in Einzeldarstellungen, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99354-1_15
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