Zusammenfassung
Das Blut, das aus der Vene in die Reagenzröhrchen geflossen ist, muß zum Zwecke der Serumgewinnung, zur Gerinnung und zur geeigneten Auspressung von Serum bei Zimmertemperatur (oder bei niedrigerer Temperatur, 10–15°) stehengelassen werden. Ist es geronnen, so muß der Blutkuchen mit einem sterilen Glasstab oder einem ausgeglühten Platinspatel von der Wand des Glases ab-gelöst werden. Es ist gut, diese Manipulation, falls nötig, noch mehrmals zu wiederholen, damit eine einwandfreie Serumgewinnung möglich ist. Beim Transport von Voll-blut soll jedes Schütteln vermieden werden, weil sonst die Umwandlung des Fibrinogen in Fibrin behindert werden, oder, was oft der Fall ist, Autohämolyse auftreten kann. Soll das Serum schnell gewonnen werden, so muß nach Ablösung des Blutkuchens zentrifugiert werden, und zwar so lange, bis sich nach neuerlichem Zentrifu-gieren keine Blutkörperchen mehr absetzen. Die hierbeiauftretenden autohämolytischen Vorgänge spielen, wenn sie sehr geringgradig sind und das gewonnene Serum seine normale Farbe besitzt, meist keine Rolle. Sind aber solche durch die rötliche Verfärbung des Serums erkennbar, so ist es für biochemische Zwecke nicht mehr verwendbar, für biologische (Wa.-R.) jedoch, wenn die Autohämolyse nicht zu stark ist, brauchbar; doch besteht die Gefahr der Selbst-hemmung. Trübungen des Serums sind meist dadurch her-vorgerufen, daß das Blut nach einer Mahlzeit entnommen worden war; für die Abderhaldensche Reaktion sind solche Sera weniger brauchbar. Man achte überhaupt vor Anstellung von Untersuchungen auf das Aussehen des Serums und seine Farbe. Zur Plasmagewinnung wird das Zitratblut stehen gelassen und dann gut zentrifugiert. Das Plasma läßt sich dann leicht von dem aus den Blutkörper-chen bestehenden Bodensatz abgießen. Treten in dem so gewonnenen Plasma etwa Flocken auf, so ist es für die meisten Labilitätsreaktionen (s. S. 19) nicht verwendbar.
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Kafka, V. (1927). Untersuchungsmethoden. In: Taschenbuch der praktischen Untersuchungsmethoden der Körperflüssigkeiten bei Nerven- und Geisteskrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99332-9_2
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