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Die syphilogenen Nervenkrankheiten: Tabes. Paralyse. Lues cerebrospinalis

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Praktische Neurologie für Ärzte

Part of the book series: Fachbücher für Ärzte ((FACHAERZT OBA,volume 1))

  • 29 Accesses

Zusammenfassung

Tabes und Paralyse sind ebenso syphilogene Erkrankungen als die Lues cerebrospinalis selbst. Dieser Satz stand hier schon in der ersten Auflage, als Noguchi noch nicht die Entdeckung gemacht hatte, daß bei der progressiven Paralyse und bei der Tabes die Spirochäte der Syphilis im Nervengewebe selbst noch nachzuweisen ist — wodurch die letzte noch mögliche Befestigung der Lehre ihrer ausschließlich syphilogenen Entstehung erreicht war. Trotz des Nachweises der Spirochäten bleibt aber die besondere Natur dieser Erkrankungen, die man früher als metaluetische von den echt luetischen unterschied, doch noch aufzuklären. Vielleicht liegt der Unterschied nur darin, daß der Angriffspunkt der Spirochäte bei den echt luetischen Erkrankungen das Gefäßbindegewebe des Nervensystems ist, während die Erkrankung bei den metaluetischen sich primär im nervösen Parenchym selbst abspielt. Diese Auffassung würde auch eine Erklärung für die schlechte Beeinflußbarkeit der metaluetischen Krankheiten durch die medikamentöse Therapie geben können, weil das Nervengewebe selbst von den in Betracht kommenden Heilmitteln auf dem Blutwege nur schwer erreicht wird. Man darf jedenfalls heute behaupten, daß sowohl Tabes wie progressive Paralyse ausnahmslos syphilitischen Ursprungs sind. Wenn nicht alle Tabiker und Paralytiker wissen, daß sie Lues gehabt haben, so liegt das daran, daß Primär- und Sekundärstadium der Lues besonders bei der Frau, aber auch oft beim Manne so leicht verlaufen — das Sekundärstadium kann überhauptfehlen —, daßsie nicht nur vom Patienten selbst, sondern häufig auch vom Arzte als eine harmlose Bagatelle aufgefaßt werden.

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Notes

  1. Injektionen mit grauem Öl sind bei Lues cerebrospinalis nicht üblich.

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  2. Einerseits Schwefelquellen, wie Aachen, Baden bei Wien, Bentheim, Kreuth (Bayern), Lippspringe, Tölz, Schinznach etc., andererseits die kohlensäurereichen Thermalbäder, wie Oeynhausen, Nauheim, Szliács (Ungarn) etc.

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  3. Ich verweise den, der sich damit beschäftigen will, auf Goldscheider, Übungstherapie der Tabes dorsalis.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1923 Julius Springer in Berlin

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Hirschfeld, R., Lewandowskys, M. (1923). Die syphilogenen Nervenkrankheiten: Tabes. Paralyse. Lues cerebrospinalis. In: Praktische Neurologie für Ärzte. Fachbücher für Ärzte, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99259-9_26

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99259-9_26

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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