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Vorbemerkungen

Über das Glück im allgemeinen und das eheliche Glück im besonderen

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Über das Eheliche Glück
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Zusammenfassung

Unter Glück versteht man gemeinhin die äußeren oder inneren (seelischen) Umstände, welche bei einem Menschen jene höchste Stufe ideeller Lustgefühle hervorzurufen vermögen, die man als Glücksgefühl zu bezeichnen berechtigt ist. Das Glück ist wohl dasjenige, was in dieser Welt am meisten begehrt und erstrebt und am seltensten erreicht wird. Es ist aber auch seinem Inhalte nach das Wechselndste unter all den Dingen, welche den Gegenstand menschlicher Wünsche bilden. Die Vorstellungen von dem, was als Glück zu betrachten ist, haben nicht nur im Laufe der Jahrtausende, seit welchen das Streben des Menschen über die Befriedigung der einfachsten Lebensbedürfnisse hinausgeht, die einschneidendsten Wandlungen erfahren, sie wechseln auch gegenwärtig noch je nach der Kulturstufe und den Lebensverhältnissen der einzelnen Rassen und Völker und bei den Angehörigen eines Volkes wieder nach ihrer Lebenslage, Bildungsstufe, religiösen Anschauungen und anderen Momenten.

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Literatur

  1. „Glücklich“, bemerkt er, „ist ein Leben, wenn es seiner Natur entspricht. Dies kann aber nur erreicht werden, wenn der Geist fürs erste gesund ist und beständig gesund bleibt, sodann wenn er stark und kräftig ist, edel und geduldig, in die Zeit sich schickend, auf den Körper Bedacht habend und auf dessen Bedürfnisse, aber ohne Ängstlichkeit, aufmerksam auf alles andere, was zum Leben gehört, ohne zu großen Wert auf irgend etwas zu legen, die Gaben des Glücks benützend, aber ohne ihr Sklave zu sein.“ An einer anderen Stelle geht er allerdings weiter, indem er bemerkt: „Glücklich kann derjenige genannt werden, welcher, von der Vernunft geleitet, nichts mehr wünscht und nichts mehr fürchtet.“ Letztere Ansicht Senecas nähert sich, wie man sieht, sehr der Lehre des Buddhismus von dem höchsten Heile, der höchsten Seligkeit, dem Nirvana, das in einem Zustande absoluter Begierde- und Leidlosigkeit besteht, einem Zustande, der dem Jünger Buddhas schon im Diesseits erreichbar ist. (Vergl. Oldenburg: Buddha, sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde.)

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  2. Kritik der prakt. Vernunft. S. 150. An einer anderen Stelle seiner Werke bemerkt er: „Glückseligkeit ist das Losungswort aller Welt. Aber sie findet sich nirgends in der Natur, die der Glückseligkeit und der Zufriedenheit mit dem vorhandenen Zustande nie empfänglich ist. Nur die Würdigkeit, glückselig zu sein, ist das, was der Mensch erringen kann.“ (Bd. VIII. S. 643.)

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  3. Wundt (Grundzüge der physiologischen Psychologie) formuliert das psycho-physische (Webersche) Gesetz in folgender Weise: „Ein Unterschied je zweier Reize wird gleich groß geschätzt, wenn das Verhältnis der Reize das gleiche ist. Oder: Soll in unserer Auffassung die Intensität der Empfindung um gleiche absolute Größen zunehmen, so muß der relative Reizzuwachs konstant bleiben. Diesem letzteren Satz läßt sich endlich auch der folgende allgemeinere Ausdruck geben: Die Stärke des Reizes muß in einem geometrischen Verhältnisse ansteigen, wenn die Stärke der apperzipierten Empfindung in einem arithmetischen zunehmen soll.“

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  4. Mit Recht bemerkte schon Lichtenberg: „Ein langes Glück verliert schon durch seine Dauer.“

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  5. Mir scheint die uralte Sage vom Paradis schon auf eine derartige Erkenntnis hinzuweisen. Man kann diese Sage ohne allzuviel Aufwand von Phantasie dahin deuten, daß der Mensch nicht imstande ist, ein dauerndes Glück (das Leben im Paradiese) ohne Arbeit zu genießen.

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  6. Es ist selbstverständlich, daß die hier angeführten Abstufungen nur für das Gros der Fälle gelten. Es ist nicht selten, daß Künstler, Maler z. B., ganz ungebildete Personen heiraten, an welche sie in bezug auf geistige Gemeinschaft auch nur geringe Ansprüche stellen können, während Kaufleute bei der Wahl ihrer Gattin auf Bildung und Intelligenz häufig großes Gewicht legen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1919 J. F. Bergmann

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Loewenfeld, L. (1919). Vorbemerkungen. In: Über das Eheliche Glück. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99252-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-99252-0_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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