Zusammenfassung
Die nahe strukturchemische Verwandtschaft der Gallensäuren mit dem Cholesterin ist schon lange vermutet, aber erst durch die grundlegenden Untersuchungen von Wieland1 und Windaus2 und Borsche3 durch umfangreiche analytische Aufspaltung des Moleküls ergründet worden. Wieland4 und Windaus5 konnten zeigen, daß sich das Cholesterin vom Stammkohlenwasserstoff Cholestan (Formel s. S. 497) und die Gallensäuren von dem isomeren Stammkohlenwasserstoff Pseudocholestan oder Koprostan ableiten. Erfolgt in dem Pseudocholestan (Koprostan) eine Aboxydation einer Isopropylgruppe in der Seitenkette, so entsteht die Cholansäure, welche die Muttersubstanz der drei in der Galle vorkommenden Gallensäuren: der Lithocholsäure (Monooxycholan-säure), der Desoxycholsäure (Dioxycholansäure) und der Cholsäure (Trioxycho-lansäure) ist. Es ist hier nicht der Platz, auf die umfangreichen, schönen Arbeiten von Wieland, in denen der stufenweise Abbau der einzelnen Ringsysteme der Gallensäuren ausgeführt wurde und die zu unseren heutigen Kenntnissen der molekularen Zusammensetzung der Gallensäuren führten, näher einzugehen. Hier sei nur das wichtige Resultat dieser Arbeiten, die Strukturgleichheit der Sterine und Gallensäuren in den nachstehenden Formulierungen festgehalten, wobei zu bemerken ist, daß der Strukturunterschied der Gallensäuren vom Cholesterin lediglich in einer Isomerie an einem H-Atom bei C (5) resp. C (1) besteht.
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© 1929 J. F. Bergmann in München
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Thannhauser, S.J. (1929). Stoffwechsel der Gallensäuren. In: Lehrbuch des Stoffwechsels und der Stoffwechsel-Krankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98986-5_9
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