Zusammenfassung
Erinnern Sie sich noch eines alten Schülers von Ihnen,vder vor ca. 13 Jahren bei Gelegenheit eines Fackelzuges, den Ihnen die akademische Jugend brachte, die Ehre hatte, im Auftrage seiner Kommilitonen der Begeisterung, welche dieselben für Sie empfanden, Ausdruck zu geben? Die Worte, die er damals an Sie richtete, waren keine leere Festrednerei. Sie waren der innerste Widerhall seines Herzens. Ungeschwächt sind stets in ihm die Gefühle des Dankes geblieben, den. er Ihnen schuldet, ungeschwächt mitten in seines Lebens wechselvoller Odyssee die Liebe zum klassischen Altertum, mit der Sie ihn durchdrungen haben. Endlich hat ihn die Zeit—zwar nicht die rara temporum felicitas, eine Umschreibung, welche wohl schwerlich ein jetziger Tacitus auf unsere Zeit anwenden würde—sondern die Zeit schlechtweg im Sinne wiedererlangter Muße die Möglichkeit gegeben, diesem klassischen Altertum einen Zoll seines Dankes abzutragen für die Bildung, die er ihm schuldet, für das geistige Leben, das er aus seinen Brüsten gesogen. Und gewiß—wäre dieser Dank des. Altars würdig, an dem er niedergelegt wird, so würden [Sie ihn bei Ihrer stets so großartig]2) objektiven Gesinnung zugleich auch als den besten und würdigsten betrachten, der Ihnen selbst abgestattet werden kann.
[Berlin, um Mitte November 1857.] Verehrter Herr Professor!
Friedrich Haase (1808–1867), seit 1840 außerordentlicher, seit 18461 ordentlicher Professor der alten Philologie an der Universität Breslau. Die fleißig geführten Kolleghefte aus seinen Vorlesungen fanden sich noch in Lassalles Nachlaß. Vgl. auch Intime Briefe etc. S. 74.
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Im Konzept durchgestrichen.
Haase antwortete am 21. November auf drei eng beschriebenen Quartseitell: Auch andere werden sich über das Buch freuen; er habe vor anderen voraus, daß er die Hoffnung darauf aufgegeben hatte. Er selbst stehe dem Thema nicht nahe von Ephesus überreicht, der soeben die Presse verläßt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Mayer, G. (1923). Lassalle an Friedrich Haase. In: Mayer, G. (eds) Lassalles Briefwechsel von der Revolution 1848 bis zum Beginn seiner Arbeiteragitation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94436-9_63
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