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Zusammenfassung

Wenn mich irgend etwas im Reiche der Wissenschaft überrascht hat, so ist es Ihre gestern empfangene Sendung. Ich hatte mich gewöhnt, seit der Bekanntschaft mit Ihrem vortrefflichen Werk über Heraklit Ihren Namen mit dem Altertum, mit der Philologie, mit der Mythologie, mit der spekulativen Philosophie zu verknüpfen, ich hatte mich gewöhnt, ihn mit Lobecks1) Namen zu verknüpfen, weil Lobeck, als Sie ihm ein Exemplar des „Dunklen“ geschickt hatten, zu mir kam, von mir über Sie nähere Auskunft zu erhalten, die ich ihm wenig geben konnte — und nun liegen da zwei starke Bände eines „Systems der erworbenen Rechte“ vor mir, eine Frucht der gründlichsten, positivsten Studien und des stärksten und kühnsten philosophischen Nachdenkens. Und das ist derselbe Lassalle, der einen Franz von Sickingen gedichtet, politische Flugschriften ausgestreut und meine Logik in der Philosophischen Gesellschaft Berlins besprochen hat,2) wie ich durch Dr. Märcker3) erfahren hatte.

Königsberg, den 3. Mai 1861.

Hochgeehrtester Herr!

KarlRosenkranz (1805–1879), seit 1833 Professor der Philosophie in Königsberg, war einer der vielseitigsten und geistvollsten Schüler Hegels, von dessen Logik er freilich nicht unerheblich abwich.

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References

  1. Lassalle hatte am 25. April mit einem ausführlichen Begleitschreiben, das Böckh den Inhalt des Werks nahebringen sollte, diesem „das erste Exemplar“ seines eben die Presse verlassenden Systems der erworbenen Rechte übersandt. Dieser Brief Lassalles wurde in der „Frankfurter Zeitung“ vom 28. Dezember 1910 abgedruckt.

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  2. Rudolf Gneist. S. unter Nr. 142.

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  3. Christian August Lobeck (1781–1860), hervorragender Philologe, seit 1814 ordentlicher Professor in Königsberg. Bald nach dem Erscheinen des Heraklit stattete er Lassalle einen Besuch ab.

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  4. S.oben Nr. 133.

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  5. Friedrich August Märcker, Privatdozent und titularprofessor an der Universität Berlin (1804–1889).

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  6. Diderots Leben und Werke erschienen erst 1866.

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  7. Der Historiker Saint-René Taillandier (1817–1879), damals Professor in Montpellier, später an der Sorbonne, zählte zu den namhaftesten französischen Interpreten der zeitgenössischen deutschen geistigen Produktion und Geschichte.

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  8. Nachdem er von Lassalles Kritik Kenntnis erhalten hatte, entschied sich Rosenkranz dennoch, Michelet und ihm zu antworten. Das geschah in der Schrift: Epilegomena zu meiner Wissenschaft der logischen Idee. Als Replik gegen die Kritik der Herren Michelet und Lassalle, Königsberg 1862. Dort heißt es (S. 11): „Auf die Kritik des Herrn Professor Michelet würde ich geschwiegen haben, aber die viel intensivere Kritik des Herrn Dr. Lassalle bewegt mich, mein Stillschweigen zu brechen, zumal die ganze Gesellschaft ihm Beifall gezollt hat. Es kann mir nicht gleichgültig sein, wenn ein Mann von der Vielseitigkeit der Bildung und dem Scharf-

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Gustav Mayer

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Mayer, G. (1923). Karl Rosenkranz an Lassalle. In: Mayer, G. (eds) Lassalles Briefwechsel von der Revolution 1848 bis zum Beginn seiner Arbeiteragitation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94436-9_139

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