Zusammenfassung
Um das Wirtschaftsbündnis auszubauen und mit dritten Staaten Handelsverträge abschließen zu können, ist es erforderlich, das österreichisch-ungarische und das deutsche Zollwesen miteinander in möglichste Übereinstimmung zu bringen. Zu dem Zwecke ist in erster Linie für ein einheitliches, d. h. gemeinsames Zollschema zu sorgen. Schon heute ist das österreichisch-ungarische Schema dem deutschen, seinem Aufbaue wie seiner Gliederung nach nahe verwandt. In beiden Listen erscheinen weitgehend gegliederte Warentarife, beide haben verhältnismäßig wenig Wertzölle. Ein gemeinschaftliches Schema läßt sich ohne Künstelei, ohne Schädigung für die eine oder andere Seite gewinnen, indem man zunächst aus beiden Tarifen die schon heute gemeinsamen Posten herauszieht und dem neuen Tarife zugrunde legt. Wo eine der beiden Listen eine weitergehende Gliederung (Spezialisierung) aufweist, wird diese dem neuen Verzeichnisse zugrunde gelegt. Besteht für irgendeine Ware in einem Tarife ein allgemeiner (Wert-) Zoll, im anderen ein Warenzoll, so wird der Warenzoll, als der genauere, in das gemeinsame Schema übernommen. Die dann noch übrigbleibende verhältnismäßig geringe Zahl von Wertzöllen bildet kein Hindernis, da sie schon bisher gemeinsam waren.
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Irresberger, C. (1916). Der Aufbau des Bündnisses. In: Das Deutsch-Österreichisch-Ungarische Wirtschafts- und Zollbündnis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94400-0_3
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