Zusammenfassung
Der zweite Hauptteil unserer Krankengeschichten wird von den degenerativen Haftpsychosen eingenommen Es handelt sich hier nicht um Menschen in deren Leben eine chronische und progrediente Geistesstörung hereinbricht um für dessen künftige Gestaltung den Ausschlag zu geben sondern um degenerativ veranlagte Rechtsbrecher welche in der Haft an einer funktionellen Psychose erkranken. Die zu erörternden Fragen haben also ihren sachgemäßen Ausgangspunkt in den Faktoren welche den Lebensgang bestimmen in Anlage Milieu und eigenem Handeln: sie bilden den unlösbaren Verband des Individuums innerhalb dessen die Haftpsychose sich abspielt. Soll dieser Zusammenhang wie die Wirklichkeit ihn schafft nicht durch das Hineintragen einer Einteilung nach klinischen Gesichtspunkten von wechselndem Interesse zerrissen werden so kann ein Material von möglichst langfristigen Lebensläufen wie das unsrige nur nach der Direktive der gesamten Lebensführung gruppiert werden wie sie sich auf dem gemeinsamen Boden der Entartung aufbaut.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Wirt, J. et al. (1912). Degenerative Haftpsychosen. In: Lebensschicksale Geisteskranker Strafgefangener. Abhandlungen aus dem Gesamtgebiete der Kriminalpsychologie, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94398-0_4
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