Zusammenfassung
Die Vereinigung einer großen Anzahl versicherter Personen zu einem Versicherungsbestande ist an gewisse Voraussetzungen hinsichtlich der Qualität der einzelnen Risiken, aber auch hinsichtlich aller sonstigen für die Beurteilung der Sterblichkeitsgefahr in Betracht kommenden Umstände gebunden. Die ärztliche Auslese und sonstige Maßnahmen bei der Aufnahmepraxis, genauere Erhebungen über Beruf, Wohnort, Lebensweise, kurz alles, was für die Beurteilung der Lebensdauer der aufzunehmenden Risiken in Betracht kommen kann, wird in der großen Lebensversicherung peinlich gehandhabt. Alle diese Maßnahmen verfolgen den ausgesprochenen Zweck, die Qualität des Versicherungsbestandes ständig zu verbessern und damit die Versicherung für den so zusammengesetzten Bestand zu verbilügen. Ob diese Bestrebungen vom Standpunkte einer weitsichtigen Sozialpolitik zu rechtfertigen sind, wollen wir nicht erörtern. Die Meinungen zahlreicher Fachgenossen, welche die Ansicht vertreten, daß die Privatversicherung nicht zu einem Privileg der ganz Normalen und der unter ganz unbedenklichen äußeren Umständen Lebenden werden dürfe, sind kaum zu widerlegen, zumal wenn man sich vor Augen hält, daß es hier um recht geringe Mehrbelastungen des einzelnen geht, und wenn man überdies erwägt, daß auch sonst die Lebensversicherungstechnik nicht imstande ist, dem Prinzipe der Gerechtigkeit gegen die Versicherten in jeder Hinsicht zu entsprechen.
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Berger, A. (1925). Die Behandlung der Extrarisiken. In: Die Prinzipien der Lebensversicherungstechnik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94317-1_4
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