Zusammenfassung
Die zerstörende Wirkung der Erdbeben auf Boden und Gebäude lenkte zuerst die Aufmerksamkeit auf die Bodenschwingungen. Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen derselben befaßten sich daher mit den Erdbebenwellen. Zu ihrer Aufzeichnung wurden die ersten Erschütterungsmesser gebaut und mit ihnen der Zusammenhang zwischen der Schwingweite, der auftretenden Beschleunigung und der zerstörenden Wirkung an Gebäuden untersucht. Aus diesen Aufzeichnungen (Seismogrammen) erkannte man bald, daß bei einem Erdbebenstoß verschiedene Arten von Bewegungen nacheinander am Beobachtungsort ankommen. Die physikalische Natur dieser Wellenarten, der Raum- und Oberflächenwellen, konnte ermittelt und ihre Geschwindigkeiten gemessen werden. Ein anderer Teil der Forschung untersuchte den Ausbreitungsvorgang dieser Wellen, der direkten, reflektierten, gebrochenen und gebeugten, und folgte dem Weg der Wellen in die Tiefen des Untergrundes, bei den Großbeben bis zum Erdmittelpunkt, und ermittelte die Änderung der Laufgeschwindigkeiten der Raumwellen als Funktion der Tiefe. Mars fand eine kontinuierliche und eine sprungweise Änderung. Besonders aus letzterer ergab sich die Schichtung des Untergrundes; zuerst der Aufbau des Erdinnern aus Kern und Schalen, die Großstruktur der Erde als Ganzes; danach die Feinstruktur der äußersten Erdschale an der Hand der Nahbebenuntersuchungen. Der Aufbau erwies sich unter Kontinenten und Ozeanböden verschieden und in den verschiedenen Teilen der Kontinente, unter Gebirgen und Flachländern, weiter gegliedert. Hierbei konnten auch die Oberflächenwellen als Hilfsmittel gebraucht werden. Die Erdbebenwellen durchstrahlen den Erdkörper und machen seinen Aufbau erkennbar.
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Angenheister, G. (1936). Bodenschwingungen. In: Hund, F. (eds) Ergebnisse der Exakten Naturwissenschaften. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94301-0_7
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