Zusammenfassung
Was die Temperaturkurve für den Kliniker, das ist die Seuehenkurve für den Epidemiologen und den Vertreter der öffentlichen Gesundheitspflege. Die graphische Darstellung erfolgt nach dem heute gebräuchlichen, aus der Praxis allmählich entwickelten Verfahren in einem zweidimensionalen rechtwinkligen Koordinatensystem; auf der Abszisse werden die Zeitmaße, auf der Ordinate die Zahlen für die Höhe der bekannt gewordenen Seuchenfälle bald in absoluten, bald in den auf die Bevölkerungszahlen bezogenen Werten eingetragen. Der Maßstab, an dem die Schwankungen der Intensität gemessen werden, ist also derjenige der Zeit, er ist wohl auch für die Mehrzahl der Fragestellungen durch keinen anderen ersetzbar. Aus besonderen Gründen wurden gelegentlich logarith- mische Netze statt der quadratischen gebraucht (v. Angerer); dreidimensionale plastische Darstellungen wurden fast nie verwendet. Wahllos werden bald die Krankheitszahlen, bald die Sterbezahlen oder auch beide gleichzeitig verwertet. Für Unterteilungen bestehen zahlreiche Möglichkeiten, so nach Altersklassen, Geschlecht, geographischer Lage, Wirtschaft, Beruf usw. Die Spannen der Zeitmaße werden beliebig je nach der Fragestellung gewählt. Will man vergleichen, so kann man mehrere Kurven auf demselben Blatt einzeichnen; dann gilt die Regel, auf der Abszisse mit dem Nullpunkt zu beginnen. Trägt man auf verschiedenen Blättern ein, so muß man das gleiche Verhältnis von Höhe und Länge der Kurve auch dann wählen, wenn die eine Kurve gedrängtere Darstellungen bringt als die andere.
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Gottstein, A. (1934). Die Seuchenkurve. In: Weichardt, W. (eds) Ergebnisse der Hygiene Bakteriologie Immunitätsforschung und experimentellen Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92394-4_5
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