Zusammenfassung
Auch im Kesselbau verdanken viele Konstruktionen ihre Existenz dem Zufall oder Voraussetzungen, die manchmal schon lange überholt sind. Die Macht der Gewohnheit ist nicht selten schuld daran, daß die wissenschaftliche Erkenntnis sich nur sehr verspätet durchzusetzen vermag. Z. B. wurde beim Aufkommen der Steilrohrkessel das Speisewasser in Ekonomisern wenig oder gar nicht vorgewärmt. Da außerdem die Feuerungen nicht mit dem heutigen hohen CO2-Gehalt arbeiteten und man nur mäßige Rauchgasgeschwindigkeiten anwandte, brauchte man große Kesselheizflächen und infolgedessen zu ihrem Unterbringen 4–5 Kesseltrommeln, deren Kosten mit zunehmendem Druck immer stärker ins Gewicht fielen. Allmählich setzte sich der Dreitrommel-Steilrohr-Kessel durch, bei dem sich ein gesicherter Wasserumlauf verhältnismäßig einfach ermöglichen ließ und der in Amerika auch bei sehr hohen Drücken noch vorherrscht (Abb. 3 u. 4). In Deutschland nahm man aber schon vor etwa 12 Jahren den Bau von Zweitrommelkesseln1 auf, auch der erste große deutsche Höchstdruckkessel und fast alle seine Nachfolger sind Zweitrommelkessel (Abb. 5, 9, 10, 11). Einzelne Firmen nehmen sogar nur eine Obertrommel und ersetzen die Untertrommel durch enge Sammler (Abb. 6).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1935 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Münzinger, F. (1935). Einfluß des Höchstdruckes auf den Bau von Kesseln mit natürlichem Wasserumlauf. In: Die Aussichten von Zwanglaufkesseln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91997-8_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-91997-8_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-90140-9
Online ISBN: 978-3-642-91997-8
eBook Packages: Springer Book Archive