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Zusammenfassung

In Kap. II, § 2 wurde skizziert, wie eine „Lösung“ auf Grund der Übereinstimmung zwischen der geforderten (antizipierten, signalisierten) und der dem Gesuchten innewohnenden Eigenschaft“ gefunden, besser aufgefunden werden kann. Wir nannten damals den Vorgang, durch den im Wahrnehmungsfeld bzw. Gedächtnis (Spurenfeld) ein so und so signalisierter Gegenstand oder Sachverhalt aufgefunden wird, Resonanz. Das Modell der „Lösungsfindung auf Grund der Resonanzwirkung eines Signalements“ wurde jedoch damals nur erwähnt, um als ein naheliegendes, aber für Lösungsfindung überhaupt denn doch gar zu beschränktes Modell einstweilen beiseitegetan zu werden. Es ist die „trivialste“ und uneinsichtigste Form der Lösungsfindung, in jeder Welt praktikabel, in der nur überhaupt Ähnlichkeiten, Wiederholungen vorkommen. Obwohl nun die im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit aufgezeigten Einsichtlichkeiten unserer Welt andere, einsichtigere Weisen der Lösungsfindung ermöglichen, so wird doch

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Referenzen

  1. Es wäre jedoch verfehlt, eine Lösung darum für leicht zu halten, weil sie ja nur in einer zweimaligen Anwendung ein und desselben Verfahrens bestehe. Es zeigt sich immer wieder, daß die bloße Einschiebung eines Zwischenziels die geforderte Handlung außerordentlich zu erschweren vermag. Es gehört zur Bewältigung derartig untergliederter Ganzheiten eine beträchtliche „Spannweite des intentionalen Bogens“ (Beringer). Bezüglich dieser Spannweite bestehen große individuelle Unterschiede. Vgl. auch K. Gottschaldt, a. a. O., Kap. VI; ferner P. Guillaume et J. Meyerson, Recherches sur l’usage de l’instrument chez les singes, J. de Psychol., Bd. 27, 28 u. 31) (vgl. „c’est la vision d’ensemble qui manque“)

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  2. Vgl. Adams, a. a. O., S. 100ff., S. 115, S. 117.

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  3. Es läge nahe, ein bestimmt gerichtetes Suchen einen „Vektor“ zu nennen. Doch wohlgemerkt: Die Richtung so eines „Suchvektors“ wäre keineswegs räumlich definiert. Sie bestünde, wenn überhaupt in einem „Raum“, dann jedenfalls in einem anderen „Raum“ als beispielsweise der Vektor, der zwischen dem Subjekt und dem Raumort des bereits gefundenen Objekts definiert ist.

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  4. Individuelles Wiedererkennen: ich erkenne ein Haus, in dem ich vor Jahren wohnte, einen Schlager, meinen Mantel wieder. Generelles Wiedererkennen: ich erkenne Häuser als Häuser, Schlager als Schlager, Mäntel als Mäntel (wieder). Wiedererkennen in diesem letzteren Sinn geschieht unausgesetzt.

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  5. Vgl. die „Konstellationstheorie“ des Denkens von James, G. E. Müller, Poppelreuter u. a., die zuerst von Selz (I, S. 281 ff.) theoretisch und von Shepard und Fogelsonger (Psych. Rev., 20, 1913) experimentell widerlegt wurde, die aber noch heute (vor allem bei Psychiatern) in der Form einer Steuerung des Reproduktionsverlaufs durch sogenannte „Obervorstellungen“ ein etwas unklares Dasein führt.

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  6. Vgl. hierzu Selz, I, S. 162ff.

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  7. Die kurzen wagerechten Striche bedeuten Buchstaben, der schräge Silbentrennung.

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  8. Köhler, Komplextheorie und Gestalttheorie, Psychol. Forsch., Bd. VI.

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  9. In einem weiteren, aber allzu formalen Sinn von „topisch“ liegt natürlich auch dort, wo der Gegenstand durch bestimmte „Eigenschaften“ signalisiert ist, eine topische Antizipation vor. Denn es wird ja ein „Träger“ solcher Eigenschaften gesucht (also × R b, wo b die Eigenschaften, R die Trägerbeziehung).

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  10. Man glaubte infolgedessen, alle Ähnlichkeitsreproduktion auf Berührungsreproduktion reduzieren zu müssen. Erst Höffding deckte den Zirkel auf: damit a ein b reproduziere, muß es doch zuvor dasjenige a′ reproduziert haben, mit dem b seinerzeit assoziiert wurde. Der Berührungsreproduktion a → b geht also notwendig eine Ähnlichkeitsreproduktion (ein Resonanzvorgang) a → a′ voraus.

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  11. Hierzu noch ein schönes Beispiel aus Lichtenbergs Aufzeichnungen: „Als ich mich am 24. und 25. Januar 1790 auf den Namen des schwedischen Literators und Buchhändlers Gjörwell besann, den ich gar nicht finden konnte, so bemerkte ich folgendes: von Anfang verzweifelte ich ganz, ihn je aus mir selbst wiederzufinden. Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß, wenn ich gewisse schwedische Namen aussprach, ich dunkel fühlte, wenn ich ihm näher kam; ja ich glaubte zu bemerken, wenn ich ihm am nächsten war; und doch fiel ich plötzlich ab und schien wiederum zu fühlen, daß ich ihn gar nicht finden würde. Welch seltsame Relation eines verlorenen Wortes gegen die anderen, die ich noch bei mir hatte, und gegen meinen Kopf. Den zweisilbigen gab ich übrigens immer den Vorzug. Auch waren mir BJELKE, Njökoping und dgl. die nächsten, wegen des ö und des j. Endlich bemühte ich mich, nachdem ich mich die Nacht durch gequält und dadurch meine Nervenzufälle gewiß verschlimmert hatte, den Anfangsbuchstaben zu finden; und als ich an das G kam nach dem Alphabet, stutzte ich und sagte sogleich Gjörwell;...“ (Aus „Aphorismen und Schriften“, herausgegeben von E. Vincent, Verlag Kröner, S. 25.)

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Duncker, K. (1974). Über Findung durch Resonanz. In: Zur Psychologie des produktiven Denkens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-88750-5_6

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