Zusammenfassung
Der Begriff des amnestischen Psychosyndroms ist eine Abstraktion von der lebendigen Erscheinung des Einzelfalls. Dies bedeutet Vorteil und Nachteil zugleich. Vorteil, indem diese Sicht grundsätzlich von den psychopathologischen Kausaldiagnosen bei schweren chronischen Hirnschädigungen ablenkt und zeigt, wie weit die Unabhängigkeit dieser psychischen Symptomatik von der Ätiologie reicht. Nachteil, indem die vielfältige Symptomatik des Einzelfalls hinter den Prägnanztypen der leichten bis sehr schweren amnestischen Psychosyndrome verblaßt. Beschrieben wurde bisher also, was wir unter Berücksichtigung anderer Autoren als „obligat“ hinsichtlich der Rückbildung der Person und der allgemeinen psychischen Leistungsfähigkeit bei amnestischen Psychosyndromen beobachten konnten. Diese obligaten Symptome, die K. Schneider bei chronischen körperlich begründbaren Psychosen Persönlichkeitsabbau und Demenz nennt, können nun nach der Einteilung von K. Schneider individuell und lokalisatorisch fakultativ gefärbt sein. Bei unseren Kranken war diese fakultative Symptomatik um so ausgeprägter, je leichter die Syndrome waren. Bei den schwereren Syndromen wurde der Kranke mehr und mehr mit ihnen identisch.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1959 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Haase, HJ. (1959). Pathoplastik. In: Amnestische Psychosyndrome im Mittleren und Höheren Lebensalter. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Neurologie und Psychiatrie, vol 83. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85560-3_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-85560-3_8
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-02446-0
Online ISBN: 978-3-642-85560-3
eBook Packages: Springer Book Archive