Zusammenfassung
Verwaltungsbehörden, Versicherungsträger, Staatsanwaltschaft und Gericht sind bei der Beurteilung medizinischer Sachverhalte auf die Heranziehung externen Sachverstands angewiesen. Im Sozialversicherungsrecht geht es dabei vorwiegend um die Beurteilung der Erwerbs- und Berufsunfähigkeit sowie um die Voraussetzungen für eine Bewertung der MdE (Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit im Bundesversorgungsgesetz und in der gesetzlichen Unfallversicherung). Daneben ist sachverständig etwa die Geschäfts-, Prozess-, Testier-, Gewahrsams- und Haftfähigkeit zu beurteilen, es sollen ärztliche Behandlungsfehler festgestellt und Kausalitätsfragen erläutert werden. Während der Sachverständigenbeweis insbesondere bei komplizierten Sachverhalten von großer Bedeutung ist, sind zugleich die Voraussetzungen für die Bejahung eigener Sachkunde des Richters zunehmend strenger geworden (BGH MedR 1996, 515; BGH NStZ 1989, 190). Dennoch ist es der Richter, der von Verfassungs wegen den Rechtsstreit zu entscheiden hat (Art. 20 Abs. 3, 92, 97 Abs. 1 GG, § 1 GVG).
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Dettmeyer, R., Madea, B. (2003). Sachverständigenrecht, Begutachtungsfragen, Versicherungsmedizin. In: Madea, B., Brinkmann, B. (eds) Handbuch gerichtliche Medizin 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55866-5_13
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