Die informierte Gesellschaft — Illusion oder Wirklichkeit?

Summary

Information about reality conveyed by electronic images leads to naiveté — “I saw it with my own eyes” — and thus to the special credibility of television. There is a lack of awareness of “a reduced perspective” (H. Imdahl), of the fact that the television camera selects images for inclusion. Selection is very much influenced by the journalists’ attitudes. Since the views of the experts often diverge greatly from those of journalists on important contemporary questions and the media predominantly reflect the views of the journalists, this gives rise to the problem of a “well-informed society,” which in many respects is an illusion.

Zusammenfassung

Die elektronisch bebilderte Information über die Wirklichkeit verführt zu Naivität: „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen“, und damit zu besonders großer Glaubwürdigkeit des Fernsehens. „Der reduzierte Blick“ (H. Imdahl) wird nicht bewußt, die Tatsache, daß die Fernsehkamera selektiert, was in das Blickfeld kommt. Die Selektion wird stark bestimmt durch die Einstellung von Journalisten. Da heute in wichtigen Fragen die Ansichten der Experten und der Journalisten oft weit auseinandergehen, die Medien aber vorwiegend die Ansichten der Journalisten spiegeln, entsteht das Problem der „informierten Gesellschaft“, die sich in vielfacher Weise als Illusion erweist.