Skip to main content

Eine induktive Theorie der Public Relations

  • Chapter
  • First Online:
Public Relations und Kommunikationsmanagement

Part of the book series: Organisationskommunikation ((ORGKOM))

  • 2308 Accesses

Auszug

Mehrfach habe ich bereits darauf hingewiesen, dass die PRF sich über weite Strecken nur allzu deudich an den Spezialfällen orientiert. Als solche gelten mit Sicherheit die Veränderungssituationen (Corporate Change), aber auch handfeste Krisen, etwa im Zuge von Firmenübernahmen.312 Wenn man genauer hinsieht, sind sogar einige Theoriestränge — etwa die verständigungsorientierte Öffentlichkeitsarbeit — an einer Art Sonderfalllogik orientiert: Nicht das Alltagsprogramm gibt hier den theoretischen Bezugsrahmen ab, sondern streng genommen der Einzelfall. Das gilt für die PR-Theorie im kleinen wie im großen Maßstab. Überraschend ist dies nicht, denn oft fällt eine theoretische Modellierung vom Extrem aus gedacht leichter. Dort sind Grenzziehungen und Konturen besser zu erkennen. Meine Kritik beginnt allerdings dann, wenn die PR-Theorie in toto orientiert wird am Verhältnis von Journalismus und PR. Diese Sonderfalllogik wird ausgeweitet zur generellen Charakterisierung der PR-Theorie — beispielsweise im Rahmen der Intereffikationsdieorie (vgl. Benetele et al. 1997; Bentele/Nodiaft 2004). In solchen Texten wird ausschließlich das Verhältnis von Journalismus und PR reflektiert. Das evoziert den Eindruck, die auf das Wechselspiel mit dem Journalismus konzentrierte Darstellung der PR dominiere den gesamten Diskurs der PRF und ergo die verwendeten For-schungshypodthesen. Es handelt sich um einen geprägten Denkstil, den es dringend zu erweitern gilt. Er ist geprägt durch zwei Faktoren: (1) durch die Fixierung der Theoriebildung auf eine im engeren Sinn kommunikationswissenschaftliche Tradition und (2) durch eine latente Abwehrhaltung gegenüber der systemdtheoretischen Metadtheorie der PR (vgl. Metren/Westerbarkey 1996; Merten 2004), die in ihrem Allanspruch von Theorien wie der Avenarius’ (1995) nicht mehr weit entfernt sind.

Vgl. Michael Behrent/Peter Mentner (2001), Campaigning. Werbung in den Arenen der Öffentlichkeit, Münster; v.a. den Anhang S. 130ff. zur Übernahme von Mannesmann durch Vodafone.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

o

  • Behrent, Michael/Peter Mentner (2001), Campaigning. Werbung in den Arenen der Öffentlichkeit, Münster.

    Google Scholar 

  • Soeffner, Hans-Georg (2004), Auslegung des Alltags-der Alltag der Auslegung, Konstanz. 13

    Google Scholar 

  • Avenarius, Horst (1995), Public Relations. Die Grundform der gesellschaftlichen Kommunikation. Darmstadt.

    Google Scholar 

  • Oeckl, Albert (1990), Die Zukunft der Public Relations aus der Perspektive des PR-Pioniers, in: Klaus Dörrbecker/ Thomas Rommerskirchen (Hg.): Blick in die Zukunft-Kommunikationsmanagement: Perspektiven und Chancen der Public Relations, Remagen-Rolandseck, S. 13–29.

    Google Scholar 

  • Rademacher, Lars (2002), PR und Journalismus: Arbeit an der Schnittstelle, in: PR Guide März 2002 (www.pr-guide.de/onlineb/p030202.htm, 01.03.2002).

    Google Scholar 

  • Popper, Karl R (2000), Das Problem der Induktion [1953, 1974], in: ders.: Lesebuch. Ausgewählte Texte, hg. von David Miller. Tübingen, S. 85–102.

    Google Scholar 

  • Röttger, Ulrike (2000), Public Relations-Organisation und Profession. Öffentlichkeitsarbeit als Organisationsfunktion. Eine Berufsfeldstudie. Wiesbaden. 108

    Google Scholar 

  • Weischenberg, Siegfried (1992), Journalistik, Bd 1, Opladen. 9

    Google Scholar 

  • Avenarius, Horst (1995), Public Relations. Die Grundform der gesellschaftlichen Kommunikation. Darmstadt.

    Google Scholar 

  • Faulstich, Werner (2000), Grundwissen Öffentlichkeitsarbeit München.

    Google Scholar 

  • Faulstich, Werner (2000), Grundwissen Öffentlichkeitsarbeit München.

    Google Scholar 

  • Merten, Klaus/Joachim Westerbarkey (1994), Public Opinion und Public Relations, in: Klaus Merten/ Siegfried J. Schmidt/ Siegfried Weischenberg (Hg.), Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Opladen, S. 188–211.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Siegfried J./Guido Zurstiege (2000), Orientierung Kommunikationswissenschaft. Was sie kann, was sie will, Reinbek.

    Google Scholar 

  • Bruhn, Manfred (21995), Integrierte Unternehmenskommunikation. Ansatzpunkte für eine strategische und operative Umsetzung integrierter Kommunikationsarbeit, Stuttgart.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Axel (2001), Die Problematik und die Grenzen der Dezentralisierungsstrukturen in Kommunikationsnetzwerken. Die Bedeutung des Konzeptes der Integrierten Kommunikation für das Management von Kommunikationsnetzwerken, in: Klaus Merten/ Rainer Zimmermann (Hg.), Das Handbuch der Unternehmenskommunikation 2000/2001, Köln/Neuwied/Kriftel, S. 121–136.

    Google Scholar 

  • Bentele, Günter/Horst Steinmann/ Ansgar Zerfaß (Hg.) (1996), Dialogorientierte Unternehmenskommunikation. Grundlagen-Praxiserfahrungen-Perspektiven, Berlin.

    Google Scholar 

  • Zerfaß, Ansgar (2004), Unternehmensführung und Öffentlichkeitsarbeit 2. Auflage, Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Avenarius, Horst (1995), Public Relations. Die Grundform der gesellschaftlichen Kommunikation. Darmstadt.

    Google Scholar 

  • Bentele, Günter/Horst Steinmann/ Ansgar Zerfaß (Hg.) (1996), Dialogorientierte Unternehmenskommunikation. Grundlagen-Praxiserfahrungen-Perspektiven, Berlin.

    Google Scholar 

  • Zerfaß, Ansgar (2004), Unternehmensführung und Öffentlichkeitsarbeit 2. Auflage, Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Herbst, Dieter (1997), Public Relations, Berlin.

    Google Scholar 

  • Kunczik, Michael/Astrid Zipfel (2002), Public Relations, 4. Auflage, Konstanz.

    Google Scholar 

  • Ronneberger, Franz/Manfred Rühl (1992), Theorie der Public Relations. Opladen.

    Google Scholar 

  • Rinck, Annette (2001), Interdependenzen zwischen PR und Journalismus, Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Kückelhaus, Andrea (1998), Public Relations: die Konstruktion von Wirklichkeit. Kommunikationstheoretische Annäherungen an ein neuzeitliches Phänomen, Opladen.

    Google Scholar 

  • Becker, Thomas (1998), Die Sprache des Geldes. Grundlagen strategischer Unternehmenskommunikation, Opladen.

    Book  Google Scholar 

  • Hartwig, Stefan (1998), Trojanische Pferde der Kommunikation? Einflüsse von Werbung und Öffentlichkeitsarbeit auf Medien und Gesellschaft, Münster.

    Google Scholar 

  • Mast, Claudia (2002), Unternehmenskommunikation. Ein Handbuch, Stuttgart.

    Google Scholar 

  • McKie, David/Debashish Munshi (2007), Reconfiguring Public Relations. Ecology, equity, and enterprise, London/New York.

    Google Scholar 

  • Wyy, Ulrich (1999), Abgrenzungen. Die Germanistik um 1900 und die Tradition des Faches, in: Christoph König/ Eberhard Lämmert (Hg.): Konkurrenten in der Fakultät in der Germanistik. Frankfurt a.M., S. 61–74.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Siegfried J. (1982b), Die Empirische Literaturwissenschaft ELW: Ein neues Paradigma, in: SPIEL 1 (1982) 1, S. 5–25.

    Google Scholar 

  • Hauptmeier, Helmut/Siegfried J. Schmidt (1985), Einführung in die empirische Literaturwissenschaft. Braunschweig, Wiesbaden. 33

    Book  Google Scholar 

  • Schmidt, Siegfried J. (1980), Grundriß der empirischen Literaturwissenschaft. Teilband 1. Der gesellschaftliche Handlungsbereich Literatur. Braunschweig, Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Schmidt, Siegfried J. (1982b), Die Empirische Literaturwissenschaft ELW: Ein neues Paradigma, in: SPIEL 1 (1982) 1, S. 5–25.

    Google Scholar 

  • Bentele, Günter (1999), Public relations and public relations science in Germany, in: Hans-Bernd Brosius/ Christina Holtz-Bacha (Hg.): German Communication Yearbook 1999, S. 181–210.

    Google Scholar 

  • Scheufeie, Bertram/Hans-Bernd Brosius (1999), The frame remains the same? Stabilität und Kontinuität journalistischer Selektionskriterien am Beispiel der Berichterstattung auf Ausländer und Asylbewerber, in: Rundfunk und Fernsehen, 47 (1999) S. 409–432.

    Google Scholar 

  • Wehmeier, Stefan (2002), PR und Journalismus: Forschungsperspektiven in den USA (und Deutschland/Österreich/Schweiz), in: Tagungsreader zur ersten gemeinsamen Jahrestagung „Autonomie und Beeinflussung: Beziehungen zwischen Journalismus und PR“ der DGPuK-Fachgruppen „Journalistik und Journalismusforschung“ und „Public Relations/Organisationskommunikation“ vom 14.-16.02.2002 in Leipzig.

    Google Scholar 

  • Rademacher, Lars (2002), PR und Journalismus: Arbeit an der Schnittstelle, in: PR Guide März 2002 (www.pr-guide.de/onlineb/p030202.htm, 01.03.2002).

    Google Scholar 

  • Jarren, Otfried/Ulrike Röttger (2004), Steuerung, Reflexierung und Interpenetration: Kernelemente einer strukturationstheoretisch begründeten PR-Theorie, in: Ulrike Röttger (Hg.), Theorien der Public Relations, Wiesbaden, S. 21–42.

    Google Scholar 

  • Merten, Klaus (1999), Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Bd. 1: Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, Münster. 288.

    Google Scholar 

  • Hoffjann, Olaf (2001), Journalismus und Public Relations. Ein Theorieentwurf der Intersystembeziehungen in sozialen Konflikten, Wiesbaden.

    Chapter  Google Scholar 

  • Drepper, Christian (2005), Legitimationsprobleme in der Verhandlungsgesellschaft, in: Lars Rademacher (Hg.): Distinktion und Deutungsmacht Studien zur Theorie der Public Relations. Wiesbaden. S. 11–31.

    Google Scholar 

  • Hoffmann, Jochen (2003), Inszenierung und Interpenetration. Das Zusammenspiel von Eliten aus Politik und Journalismus, Wiesbaden.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Rademacher, L. (2009). Eine induktive Theorie der Public Relations. In: Public Relations und Kommunikationsmanagement. Organisationskommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91329-2_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91329-2_5

  • Published:

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-16221-8

  • Online ISBN: 978-3-531-91329-2

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics