Zusammenfassung
Dass »das Dorf auch nicht mehr das ist, was es noch nie war« (Brüggemann/Riehle 1987, 141), scheint heute eine angemessene und immer wieder aufgenommene Chiffre für den bevorstehenden Verlust eines Gegenstandes soziologischer Forschung zu sein. Nicht, dass nicht mehr über das Dorf geredet und ›dörflich‹ als Attribut verwendet wird. Aber das, was mit dem Begriff des Dörflichen zum Ausdruck gebracht wird, speist sich in Deutschland kaum noch aus geteilten Erfahrungshorizonten. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland in ländlichen Gebieten leben, nimmt ab. 2013 lebten rund 77 % der insgesamt 80.767.463 Bundesdeutschen in städtischen Gebieten, 23 % in ländlichen (Statistisches Bundesamt 2015, 29). Das war früher anders. Gemäß der amtlichen Statistik des Deutschen Reiches vom 1. Dezember 1900 lebten 46 % seiner damals rund 56,4 Mio. Einwohner in ländlichen Gemeinden, 54 % in städtischen (nach Daten aus: Kaiserliches Statistisches Amt 1905, 5).
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Jetzkowitz, J. (2019). Soziologie. In: Nell, W., Weiland, M. (eds) Dorf. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_8
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02625-5
Online ISBN: 978-3-476-05449-4
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