Zusammenfassung
Die Mahnung, doch ›die Kirche im Dorf zu lassen‹, nutzt ein geflügeltes Wort, das bis heute auf den engen Zusammenhang von Kirche und Dorf verweist und damit auch auf einen zentralen Aspekt des hier zu behandelnden Themas. Zu den Gegebenheiten und Gewohnheiten, die dem Vorschlag zufolge so gelassen werden sollten, wie sie sind, gehört also offensichtlich ein ebenso vertrauter wie funktionaler Zusammenhang von Dorf und Kirche. Die Pfarrei im Dorf verdeutlicht die enge Verquickung von Kirche und Welt und zeigt die nachhaltige Prägekraft der Kirche als Institution, letztlich bis heute. Die Kirche gehört zum Dorf, auch wenn es nicht in jedem Dorf bzw. in jeder bäuerlichen Gemeinde eine Kirche gab. Die Pfarrei war – nicht nur auf dem Land – die wichtigste Schnittstelle von Kirche und Welt; und sie stellt überkonfessionell ein bedeutendes Kontinuitätselement vom Mittelalter bis zur Gegenwart dar. Andere Formen institutionalisierter Kirchlichkeit wie Klöster und Stifte spielen hingegen über die Zäsur der Reformation hinaus nur in den konfessionell katholisch geprägten Territorien bis zur Säkularisation von 1803 eine Rolle.
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Bünz, E. (2019). Dorf und christliche Religion in der Vormoderne. In: Nell, W., Weiland, M. (eds) Dorf. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05449-4_13
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02625-5
Online ISBN: 978-3-476-05449-4
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