Zusammenfassung
Kosmopolitische Tugenden, Besuchsrecht, friedliche Koexistenz, Hospitalität ‒ Weltoffener Gerechtigkeitssinn und „pluralistische Denkungsart“ ‒ Die geschichtliche Idee eines „Ganzen anderer, mit mir in Gemeinschaft stehender Wesen (Welt genannt)“ ‒ Das Kosmische vs. das Politische ‒ Chronologische Historie vs. ethische Responsivität der Nachkommenden.
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Notes
- 1.
Kant, WA XII, 728.
- 2.
Kant, WA XI, 214.
- 3.
Vgl. die aktuellen Bestandsaufnahmen im Vol. 83, Nr. 2 von Social Research (2016), wo auch darauf hingewiesen wird, dass ein solches zwischenstaatliches Niemandsland heute hergestellt wird, weit entfernt, sich auf Residuen eines vormaligen und vor-politischen Naturzustandes zu beschränken.
- 4.
Kant, WA XI, 213.
- 5.
- 6.
S1, 173 (1928), sowie ebd., 65, 167, wo der kosmopolitische Einfluss Kants auf Löwith deutlich wird.
- 7.
Kant, WA XI, 49; S1, 245 (1938).
- 8.
S1, 273 (1957). Löwith bekennt sich hier selbst zu einer Johann G. Herder verwandten Humanität, die ihre Wurzeln in der Spätantike hat.
- 9.
Vgl. dazu den gleichnamigen Essay in S1, 399 ff. (1962).
- 10.
S1, 420 (1962). Hierzu passt Löwiths Distanz gegenüber Jaspers’ Philosophie, die ein überall und nirgends situiertes philosophisches Leben propagiere (LD, 71).
- 11.
Der Tod ist dieser Einstellung gemäß nur eine Auflösung des Körpers in seine Bestandteile ‒ eine ebenso alte (etwa den Vorsokratikern geläufige) wie neue Vorstellung: „Die Paläontologen sagen, daß die Erdkruste bis zu hundert oder tausend Meter Tiefe aus Stoffen mineralischer Art besteht, die jedoch irgendwann zu einem lebendigen Organismus gehört haben. Wie viele ‚Partien‘ sind wohl mit denselben Kalzium-, Silizium-, Kohlenstoffatomen hintereinander durchgespielt worden!“ Bertaux 1979, 236.
- 12.
S7, 84 (1936). Zur skeptischen Haltung vgl. die Charakterisierung Löwiths bei Gadamer 1977, 231 ff.
- 13.
Vgl. Kranz 1958, 270.
- 14.
Vgl. Passmore 1975, 253.
- 15.
Zit. bei Passmore 1975, 253.
- 16.
Marx 1971.
- 17.
Geht es hier ‚nur‘ darum (S2, 356 [1960]), „daß die günstigeren Bedingungen eines gesetzlich geordneten Zustandes den Menschen besser zu machen scheinen, als er im Grunde ist“ ‒ worin der Unterschied zwischen „Barbarei und Kultur“ liegen soll (S2, 440 [1966])? So wäre dieser Unterschied wohl allzu leichtfertig abgetan.
- 18.
Für Löwith selbst scheint das keine endgültig beantwortete Frage gewesen zu sein; vgl. S2, 377 (1961).
- 19.
W. Benjamin, „Über den Begriff der Geschichte“, in: Illuminationen, Frankfurt a. M. 1980, 251‒261, hier: 253.
Literatur
Améry, Jean: Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten. München 1988.
Benjamin, Walter: Über den Begriff der Geschichte. In: Ders.: Illuminationen, Frankfurt a. M. 1980, 251‒261.
Bertaux, Pierre: Mutation der Menschheit. Zukunft und Lebenssinn. Frankfurt a. M. 1979.
Gadamer, Hans-Georg: Philosophische Lehrjahre. Frankfurt a. M. 1977.
Kant, Immanuel: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. In: Werkausgabe, Bd. XII (Hg. Wilhelm Weischedel). Frankfurt a. M. 1977.
Kant, Immanuel: Über Pädagogik. In: Werkausgabe, Bd. XII (Hg. Wilhelm Weischedel). Frankfurt a. M. 1977, 693‒761.
Kant, Immanuel: Zum ewigen Frieden. In: Werkausgabe, Bd. XI (Hg. Wilhelm Weischedel). Frankfurt a. M. 1977, 191‒251.
Kranz, Walther: Kosmos. In: Archiv für Begriffsgeschichte 2, Teil l, 2. Bonn 1958.
Kristeva, Julia: Fremde sind wir uns selbst. Frankfurt a. M. 1990.
Marx, Karl: Die deutsche Ideologie [1845/6]. In: Ders.: Die Frühschriften. Stuttgart 1971, 339‒487.
Passmore, John: Der vollkommene Mensch. Eine Idee im Wandel von drei Jahrtausenden. Stuttgart 1975.
Social Research Bd. 83, Nr. 2 (2016).
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Liebsch, B. (2020). VIII Im Horizont einer gastlichen Welt. In: Verzeitlichte Welt. Abhandlungen zur Philosophie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05131-8_9
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