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Entwicklungslinien und Schwerpunkte in US-amerikanischen Analysen von Sexualität als Macht- und Herrschaftszusammenhang

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Book cover Die Spur der Lüste

Part of the book series: Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 10))

  • 187 Accesses

Zusammenfassung

„Ich möchte einen Weg in Richtung einer neuen Ökonomie der Machtverhältnisse vorschlagen, der empirischer und direkter auf unsere gegenwärtige Situation bezogen ist, und der mehr Beziehungen zwischen Theorie und Praxis umfaßt. Sein Ausgangspunkt sind die Formen des Widerstandes gegenüber den verschiedenen Machttypen. Metaphorisch gesprochen heißt das, den Widerstand als chemischen Katalysator zu gebrauchen, mit dessen Hilfe man die Machtverhältnisse ans Licht bringt, ihre Positionen ausmacht und ihre Ansatzpunkte und Verfahrensweisen herausbekommt.“1

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Literatur

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  5. Sie entwickelt diese These anhand Genets Beschreibungen des homosexuellen Milieus; Millet, K., Sexus und Herrschaft, Frankfurt am Main, 1971, S. 33.

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  9. Eine ähnliche Auffassung vertritt Toril Moi in ihrer literaturtheortischen Kritik an Millet, in: Moi, T., Sexus, Text, Herrschaft: Feministische Literaturkritik, Bremen, 1989, S. 38f.

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  13. ebd., S. 212f.

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  18. So bei Rubin, G. in: Thinking Sex: Notes for a Radical Theory of the politics of Sexuality, in: Vance, C.S., (ed), Pleasure and Danger, Boston, London, Melbourne, 1984; weniger drastisch bei Freccero, C., Notes of a post-Sex Wars Theorizer, in: Hirsch, M., Keller E.F. (eds), a.a.O., ebenfalls Gegenstand der Untersuchung von Rich, B. R., a.a.O.

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  19. Pally, M., Szenen eines Bildersturms, in: DIE ZEIT, 10.7.1992; Paglia, C., Die Masken der Sexualität, Berlin, 1992.

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  20. Mit den Begriffen hate speech und hate crimes wird versucht, Grundlagen für Gesetzesvorlagen zu schaffen, die es erlauben, diskriminierende äußerungen und tätliche Angriffe auf Minoritäten entsprechend zu verfolgen. In den USA ist ersteres nicht strafbar, weil es unter das Recht zur freien Meinungsäußerung fallt und nicht, wie beispielsweise in der BRD, als Volksverhetzung geahndet werden kann. Die Einführung des Straftatbestandes hate crimes soll eine schärfere Bestrafung solcher Verbrechen ermöglichen, die bisher als „Affekttaten“ mildernde Umstände einklagen konnten. Auf einer von der Universität von Chicago veranstalteten Konferenz trafen sich im März 1993 rund 600 Vertreterinnern unterschiedlicher Gruppen und aus unterschiedlichen Fachgebieten, um über Pornographie, hate crimes und hate speech zu konferieren. Siehe dazu: „Meinungsfreiheit, die Schweigen erzwingt“, taz, 22.3.1993; Speech, Equality and Harm, in: Off our Backs, Vol. 13, Nr. 4, April 1993; kritisch zu hate speech und hate crime siehe die taz, 29.8.92, S.13.

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  21. MacKinnon, C., Toward a feminist theory of the state, Cambridge, MA, 1989; Dworkin, A., Pornographie: Männer beherrschen Frauen, Frankfurt am Main, 1990.

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  23. MacKinnon, C., Feminism Unmodified, Harvard College, 1987, S. 127ff.

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  24. Es ist bis heute umstritten, ob es sich bei diesen Filmen um reale oder gestellte Mordszenen handelt. Tatsache ist jedoch, daß die Filme die Ermordung von Frauen zum Zwecke der sexuellen Erregung und Befriedigung zeigen.

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  25. MacKinnon, C., Toward a feminist theory of the state, a.a.O., S. 170.

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  26. MacKinnon, C. zitiert im Bericht über die Konferenz „Speech, Equality and Harm“, die vom 5.–7. 3. 1993 an der University of Chicago Law School stattfand. In: Off our backs, April 1993, S. 4–5 und 12–20.

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  27. Valverde, M., Beyond Gender Dangers and Private Pleasures: Theory and Ethics in the Sex Debates, in: Feminist Studies, 15, No. 2, Summer 1989, S. 252.

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  28. Eine Auswertung dieser Untersuchungen legt Selg vor. Tatsächlich belegen die meisten klinischen Untersuchungen, daß zwischen der Konsumierung von Pornographie und aggressiven/diskriminierenden Handlungsabsichten (!) kein Zusammenhang besteht. Allerdings kommen Feshbach und Malamuth zu dem Ergebnis, daß vor allem die Verbindung von Sex und Gewaltszenen aggressives Verhalten hervorruft. Sie weisen auch darauf hin, daß die Verbindung von sexueller Lustentladung mit Gewaltdarstellungen zu einer erotischen Aufladung von Gewalt führen kann. Selg, H., Pornographie. Psychologische Beiträge zur Wirkungsforschung, Bern 1986; Feshbach, S., Malamuth, N., Sex und Gewalt, in: Psychologie heute, Februar 1979, und diess., Jaffree, Y., Sexual Arousal and Aggression: Recent Experiments and Theoretical Issues, in: Journal of social Issues, Vol. 33, No. 2, 1977.

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  29. Die S/M Diskussion in der feministischen Bewegung verlief hauptsächlich zwischen lesbischen Frauen. So die Samois Gruppe, die mit ihrer Veröffentlichung: Coming to power: Writings and graphics on Lesbian S/M, Boston, Alyson Publications, 1982, für erheblichen Wirbel sorgte und mit ihrem Eintreten für sadomasochistische Praktiken den Entwurf der sadomasochistischen Zwangsheterosexualität in Frage stellten. Als Reaktion erschien wenig später: Against Sadomasochism, A Radical Feminist Analysis, Linden, R.H. u.a., East Palo Alto, Calif., Frog in the Well Press, 1982. Dokumentiert und analysiert in: Rich, B.R., a.a.O. S/M Praxen heterosexueller Frauen wurden nicht thematisiert (vielleicht, weil im theoretischen Rahmen der sadomasochistischen Heterosexualität eine solche Thematisierung überflüssig erscheint).

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  30. Pally, M., Aus den Augen, aus der Welt, taz, 30.1.93.

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  31. Vgl. dazu: Rich, B.R., a.a.O.

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  32. Echols, A., The new feminism of Yin and Yang, in: Snitow, A., Stansell, C., Thompson, S. (eds), Powers of Desire, Monthly Review Press, New York, 1983, S. 455.

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  33. Diese Entwicklung korrespondiert mit der Popularität des Kommunitarismus in den USA, der sich außerhalb der klassischen Rechts-Links Lager definiert und sich als alternative Politik empfiehlt.

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  34. Der Begriff „Identität“ wird in der vorherrschenden anglo-amerikanischen Theoriebildung sowie in der mehr im gesellschaftlichen Raum verankerten Ich-Psychologie kaum problematisiert. Eine Kritik dieses Begriffs, wie sie z.B. die Kritische Theorie vorgelegt wurde, ist im USamerikanischen Raum lange Zeit nicht geleistet worden. Es ist vielmehr — besonders seit den politischen Kämpfen der Bürgerrechtsbewegungen — die Tendenz vorherrschend, „Identität“ als Kampfbegriff gegen eine Gesellschaft anzuführen, die nur eine Identität, die des weißen, mittelständigen, männlichen Amerikaners anerkennt. „Identität“ bezeichnet gerade in den politischen Kontexten nicht vorherrschend das Ergebnis eines sozialisatorischen Prozesses, sondern die Behauptung und Durchsetzung von Verschiedenheit. Identity politics stehen damit nicht für eine Kritik der Identitätslogik oder der Normen, die zu einem Identitätszwang führen, sondern für den Kampf um Anerkennung von gesellschaftlichen Gruppen, denen eine „Identität“ abgesprochen wurde. Erst auf diesem Hintergrund ist zu verstehen, daß „Identität“ auch von der Frauenbewegung und in der Frauenforschung erst in jüngster Zeit — gefördert gerade durch die Theorien der Dekonstruktion — problematisiert wird.

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  35. Philipson, Ilene, The Repression of History and Gender: A Critical Perspective on the Feminist Sexuality Debate, in: Signs, 1984, vol. 10, no. 1, S. 113–118.

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  36. Ich beziehe mich hier auf Lewis Aarons Interpretation der Urszene. Aaron, L., Die interna-lisierte Urszene, in: Benjamin, J., Unbestimmte Grenzen. Beiträge zur Psychoanalyse der Geschlechter, Frankfurt am Main, 1994, bes. S. 36ff.

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  37. Foucault, M., Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991, vor allem S. 37.

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  38. Rich, A., Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz, in List, E/ Studer, H., (Hg) Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt am Main, 1989, S. 263.

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  39. Rich, A., Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz, in List, E/ Studer, H., (Hg) Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt am Main, 1989, S. 254f.

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  40. Rich, A., Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz, in List, E/ Studer, H., (Hg) Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt am Main, 1989, S. 251.

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  41. Rich, A., Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz, in List, E/ Studer, H., (Hg) Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt am Main, 1989, S. 265.

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  42. Rich führt dies nicht weiter aus, da sie jedoch auf Chodorow rekurriert, ist anzunehmen, daß auch Rich davon ausgeht, daß die spezifische Bedeutung von Separation und Autonomie in der frühkindlichen Entwicklung von Jungen das spätere Sexualverhalten weitgehend beeinflußt. In diese Richtung geht auch Benjamin in einem frühen Essay, indem sie nahelegt, daß Sadismus ein solchermaßen erworbenes männliches Sexualverhalten sein kann. Benjamin, J., Herrschaft-Knechtschaft: Die Phantasie der erotischen Unterwerfung, in List, E./Studer, H., Denkverhältnisse, a.a.O.

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  43. Diese Unterscheidung zwischen Geschlechtsrolle und anatomischem Geschlecht war für die Radikalen Feministinnen sehr wichtig. So betont z.B. Koedt in Auseinandersetzung mit lesbischen und heterosexuellen Frauen: „Thus again the crucical point is not the sex of your bed partner but the sex role of your bed partner.“, aus: Koedt, A., Lesbianismus and Feminism, in Koedt, A., Levine, E., Rapone, A., Radical Feminism, New York, 1972, S. 251.

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  44. Rich, A., a.a.O., S. 266.

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  45. Man könnte auch hinzufügen: sexophoben Tendenzen. Im Kontext dieser Arbeit wird zwangsläufig der Eindruck erweckt, daß alle mit dem Thema Sexualität beschäftigt sind, daß Sexualität für alle Individuen zu allen Zeiten ihres Lebens tatsächlich so immens wichtig und konfliktreich ist, wie dies u.a. die Medien etc. verbreiten. Ich möchte dies bezweifeln. Es ist aber andererseits gerade in einer Gesellschaft, in der „Königin Sex“ regiert, anzunehmen, daß Individuen ob dieses Druckes Ängste gegenüber Sexualität entwickeln, die sich auch in der Verleugnung der eigenen Sexualität — und der der anderen — ausdrücken können.

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  46. Daly, M., Gyn-Ökologie: Eine Meta-Ethik des radikalen Feminismus, München 1981; Chodorow, N., Das Erbe der Mütter, München, 1985; Hartsock, N.C.M., Money, Sex and Power, New York, 1983; Irigaray, L., Zur Geschlechterdifferenz, Wien, 1987.

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  47. Morgan, R., Going Too Far, New York, 1978, S. 93, zitiert in Echols, A., a.a.O., S. 449.

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  48. Sexualität wird in feministischen Entwürfen häufig als verbindende Energie, als „bonding energy“ definiert. Damit wird aber nur eine Seite von Lust erfaßt. Vgl. Ferguson, M., Blood at the roots — motherhood, sexuality and male dominance, London, 1989.

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  49. Creet, a.a.O., S. 145.

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  50. Mit der Verdeckung der Austauschprozesse zwischen Müttern und Töchtern beschäftigen sich italienische feministische Philosophinnen, deren Entwurf des „Affidamento“ auch hierzulande kontrovers diskutiert wurde. Ausgehend von den Thesen Luce Irigarays, entwik-keln sie ein Konzept der „sexuellen Differenz“, die, gerade durch eine Auseinandersetzung auch mit den konflikthaften Anteilen der Mutter-Tochter-Beziehung, in eine symbolische Ordnung eingeschrieben werden solle, die bislang männlich dominiert sei. Im Zentrum des ursprünglichen Modells der „sexuellen Differenz“ steht allerdings nicht eine biologische oder durch spezifisch weibliche Fähigkeiten hervorgebrachte Differenz, sondern eine Differenz, die durch den unterschiedlichen Zugang von Frauen und Männern zum Begehren entsteht. In späteren Entwürfen wurde allerdings eine biologistischere Fassung der „sexuellen Differenz“ vorgelegt. Interessanterweise scheint die Figur der „sexuellen Differenz“ in der US-amerikanischen Sexualitätsdebatte wieder an Einfluß zu gewinnen. Vgl.: Sotto Sopra, Mehr Frau als Mann, Sonderausgabe, Mailand, Januar 1983; Libreria delie donne di Milano, Wie weibliche Freiheit entsteht, Berlin, 1988; Diotima, Der Mensch ist zwei. Das Denken der Geschlechterdifferenz, Wien, 1989; kritisch dazu: Knapp, G.-A., Zur Theorie und politischen Utopie des „affidamento“, Feministische Studien, 9. Jg, Nr. 1, Mai 1991.

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  51. So führt z.B. David Lockwood das Argument der „üblichen heterosexuellen Beziehungen“ dazu an, um die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in Theorien der sozialen Ungleichheit zu leugnen. Geschlecht sei keine Strukturkategorie, da eventuelle Ungleichheitslagen zwischen den Geschlechtern nicht sozialen, sondern „natürlichen“ Ursprungs seien. Lockwood, D., Class, Status, Gender, in: Crompton, R., Mann, M., Gender and Stratification, Polity Press, Cambridge, 1986, S. 15.

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  52. Die erst junge Entwicklung, daß alle Mitglieder einer Gesellschaft ein Recht haben zu heiraten, wird meist nur unter dem Aspekt der Erweiterung bürgerlicher Rechte gesehen, nicht aber als eine Form der Normierung und der gesellschaftlichen Strukturierung, die andere Möglichkeiten ausschließt.

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  53. vgl. Rubin, G., The Traffic in Women, in: Reiter, R.R. (Hg) Toward an anthropology of Women, London, 1975, S. 159 und S. 165. Alle folgenden Übersetzungen C.O.

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  54. Cockburn, C., Blockierte Frauenwege. Wie Männer Gleichheit in Institutionen und Betrieben verweigern, Hamburg, 1993, S. 14.

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  55. Rubin, G., The Traffic in Women, a.a.O., S. 180.

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  56. ebd., S. 177.

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  57. ebd., S. 175.

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  58. ebd., S. 192.

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  59. ebd., S. 189.

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  60. ebd., S. 204.

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  61. Einen phantasievollen Versuch, andere Strukturierungsprinzipien von Allianz zu verorten, legt Cucchiari vor: Cucchiari, S., The gender revolution and the transition from bisexual horde to patrilocal band, in: Ortner, S.B., Whitehead, H., (eds), Sexual meanings, Cambridge, New York, 1981.

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  62. vgl. hierzu: Weiss, F., Zur Kulturspezifik der Geschlechterdifferenz und des Geschlechterverhältnisses. Die Iatmul in Papua-Neuguinea, in: Becker-Schmidt, R., Knapp, G.-A., Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main, 1995. Weiss beschreibt hier Mythen, die die Möglichkeit des Geschlechtswechseis thematisieren. Sie sieht darin den Versuch, den Konflikt, der aus der „biologischen Geschlechtertrennung“ für die Menschen entsteht, zu bewältigen. Auch beobachtet sie rituelle Geschlechtswechsel, in die das Bedürfnis der Individuen, die Geschlechtertrennung zu unterlaufen, einfließt.

    Google Scholar 

  63. vgl. hierzu: Evans-Pritchard, E.E., Sexual inversion among the Azande, in: American Anthropologist, 1970; Whitehead, H., The bow and the burden strap: a new Look at institutionalized homosexuality in native North Amerika, in: Ortner, S.B., Whitehead, H., Sexual meanings, a.a.O.

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  64. Rubin stellt diese Frage nicht. Allerdings sieht Juliet Mitchell, die ebenfalls von Lacan und Levi-Strauss ausgeht, die Chance zu einer Veränderung darin, daß in der kapitalistischen Gesellschaft der Einfluß der Verwandtschaftssysteme zurückgedrängt wird und damit ein Raum entsteht, in dem sich neue Strukturen ausbilden können. Es bleibt aber auch bei Mitchell die Frage, ob sich solche neuen Strukturen nicht ebenfalls „hinter dem Rücken der Individuen“ etablieren. Immerhin löst Mitchell die überhistorische Perspektive, die Rubins Arbeit — entgegen ihrer eigenen Intention — inhärent ist, ein Stück weit auf. Mitchell, J., Psychoanalyse und Feminismus, a.a.O., S. 465ff.

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  65. Rubin, G., Thinking Sex: Notes for a Radical Theory of the politics of Sexuality, a.a.O., S. 307.

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  66. ebd., S. 308.

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  67. ebd., S. 276.

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  68. ebd., S. 277.

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  69. ebd., S. 293; Als aktuelles und bestätigendes Beispiel mag folgendes dienen: Im Zusammenhang mit der Aufhebung des Verbotes der Homosexualität in Irland wird der irische Senator David Norris mit seinem Kommentar zur Gesetzesänderung zitiert: „Es ist das erste Mal, daß ich mich in meinem Land als vollwertiger Bürger fühle.“ taz, 26.6.93, S. 9.

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  70. Diese andere Sichtweise auf Pornographie findet sich in Weeks, J., Sexuality and its discontents, London, 1985, S. 23. Er zitiert G. Talese, der den Herausgeber von Playboy, Hefner, als den Mann charakterisiert, der als erster damit reich wurde, daß er masturbatorische Liebe öffentlich vermarktet hat.

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  71. Rubin, G., Thinking sex, Notes for a Radical Theory of the politics of Sexuality, a.a.O., S. 302.

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  72. ebd., S. 278.

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  73. Word, J., The nature of Heterosexuality, S. 145, 147, in: Handscombe, G./ Humphries, M.,(eds) Heterosexuality, London, 1987.

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  74. Siehe dazu: Weeks, J., Questions of identity, in: Caplan, P., The cultural construction of sexuality, London, 1987.

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  75. Miller, M., in einem Interview zu seinem Coming out, New York Times, Jan. 17, 1971, zitiert in Koedt, A., a.a.O., S. 252.

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  76. Gayle Rubin zugeschrieben, in: Rich, B.R., S.532, a.a.O.

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  77. Weeks, J., Sexuality and its discontents, a.a.O., S. 191.

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  78. Califa,P, Sapphistry. The Book of Lesbian Sexuality, New York, 1980, S. 165; Altman, D., The Homosexualization of America, S. 73f; beide zitiert in: Weeks, J., Sexuality and its discontents, a.a.O., S. 186.

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  80. Kitzinger, C., Wilkinson, S., Perkins, R., Theorizing Heterosexuality, in: Feminism & Psychology, Vol. 2, No. 3, 1992, S. 306.

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  81. vgl. zur historischen Konstituierung von Homosexualität, aber auch anderen „abweichenden“ Sexualitäten z.B. Fout, J.C. (ed), Forbidden History. The State, Society and the Regulation of Sexuality in Modern Europe, Chicago, 1992; zur Ausdifferenzierung von Geschlechtsrollen innerhalb lesbischer Beziehungen z.B. Nestle, J. (ed), The persistent Desire. A femme-butch Reader, Boston 1992; zu neueren Ansätzen lesbischer und schwuler Theorien z.B. Fuss, D., Inside/Out, Lesbian Theories, Gay Theories, New York, 1991; zur Schwulenbewegung z.B. die Arbeiten von Weeks, J., a.a.O.; für einen Überblick über queer theories z.B. Hark, S., Queer Theories, in: Feministische Studien, 2/93; zu Problemen von Identitätsbildungsprozessen z.B. Rust, P.C., ‘Coming out’ in the age of social constructionism: Sexual Identity Formation among Lesbian and Bisexual Women, in: Gender & Society, Vol. 7, No. 1, March 1993; zu cross dressing Garber, M., Vested Interests. Cross dressing & cultural Anxiety, Routledge, New York, 1993, um nur einige zu nennen.

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  82. Gerade hier scheinen sich die stärksten Verschiebungen anzubahnen, gerade im Zusammenhang mit der Gen-und Reproduktionstechnologie. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß Generativität mehr umfaßt als nur die Fortpflanzung der Spezies. An ihr hängen genealogische Funktionen wie die Weitergabe von Eigentum, Namen und Familientraditionen, pflegerisch-fürsorgliche Funktionen, wie Versorgung, Erziehung und Sicherung der generativen Fürsorge sowie Sicherungssysteme, die nicht vom Staat abgedeckt sind.

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  83. um nur einige zu nennen: Gürtler, S., Die Subversion der Geschlechter. Zur Studie von Judith Butler, in: Fragmente, 39/40, Dez. 1992; Trittin, K., Rezension in: Die Philosophin, 6, Okt. 1992; Hark, S., Vom Subjekt zur Subjektivität, Feminismus und die Zerstreuung des Subjekts, in: Mitteilungen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung, 31, Nov. 1992; Landweer, H., Herausforderung Foucault, in: Die Philosophin, 4. Jahrgang, Heft 7, April 1993; die Serie Sex & Gender in der Frankfurter Rundschau, 4.5., 18.5., 29.6., 18.7.1993; sowie die Beiträge in den Feministischen Studien, 2/93.

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  84. eine der größten Schwierigkeiten an Butlers Arbeit ist ihre Verwendung von „gender“ und „gender identity“, die in der deutschen Übersetzung noch verschärft werden, da hier „gender“ zumeist mit Geschlechtsidentität übersetzt wurde. Butler differenziert nicht zwischen den unterschiedlichen Dimensionen von Gender — als sozialer Platzanweiser, als Element von Subjektivität, als Klassifikation und als Geschlechtsrolle. Sie betont vielmehr — in Anlehnung an Foucault — den diskursiven und grammatikalischen Aspekt von Identität im Sinne einer Kritik von Identitätslogik: das Subjekt werde damit gezwungen, sich und andere als mit-sich-selbst-identisch wahrzunehmen, was stets zu Ausgrenzungen und Diskriminierungen führe — sowohl innerhalb des Selbst wie auch in Bezug auf andere Subjekte. Es ist jedoch auch zu beachten, daß sich Butler einer in den USA weit verbreiteten „identity politics“ entgegensetzt, in der kulturelle Identität — als ethnische, schwule, lesbische, weibliche, männliche — zunehmend essentialistische Züge annimmt und damit den überwunden geglaubten biologistischen Begründungen von Differenz gefährlich nahekommt. Auf diese Besonderheiten im Umgang mit dem Begriff „Identität“ im US-amerikanischen Kontext habe ich bereits hingewiesen. Butlers große Schwäche ist es, daß sie die sozialen und historischen Bedingungen, unter denen Geschlecht nicht nur am Individuum Spuren hinterläßt, sondern auch in den gesellschaftlichen Raum eingelassen ist, nicht beachtet.

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  85. Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt am Main, 1991, S.28.

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  86. ebd., S. 16.

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  87. ebd., S. 24.

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  88. ebd., S.60.

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  89. ebd., Fußnote 6, S. 219f, ergänzt durch die Originalfassung, Gender Trouble, Routledge, New York, 1990, S. 151.

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  90. Wittig, M., On the social contract, in: dies., The straight mind and other essays, Boston, Massachusetts, 1992, S. 33–45, Zitat S. 38, Übersetzung C.O.

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  91. ebd.

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  92. Für Wittig ist nur das weibliche Geschlecht grammatikalisch markiert, Männer stellten dagegen das unmarkierte Geschlecht dar: „For example, the concept of difference between the sexes ontologically constitutes women into different/others. Men are not different, whites are not different, nor are the masters.“, Wittig, M., The straigt mind, in dies., The straight mind and other essays, a.a.O., S. 29.

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  93. Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 66.

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  94. ebd., S. 64.

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  95. ebd., S. 109.

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  96. Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 88. Ich habe den ersten Satz des Zitats durch meine eigene Übersetzung ersetzt, da Katarina Menkes Übersetzung in diesem Zusammenhang falsch ist und zu Mißverständnissen führt. Das engl. Original lautet: We might then rethink the very notions of masculinity and feminity constructed here as rooted in unresolved homosexual cahtexis. Menke übersetzt: „Somit müssen wir auch die Begriffe der Männlichkeit und Weiblichkeit neu überdenken, die hier so konstruiert sind, daß sie aus ungelösten Besetzungen entstehen.“ constructed here bezieht sich aber auf die vorhergehende Erörterung der Konstruktionen von Lacan und Riviere, die in keiner Weise Männlichkeit und Weiblichkeit als aus homosexuellen Besetzungen resultierend verstehen, so daß as rooted in auf Butlers Neuformulierung verweist.

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  97. ebd., S. 109.

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  98. ebd., S. 113.

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  99. Butler unterscheidet — wie Torok und Abraham — zwischen zwei Modi der Verarbeitung des Verlustes eines geliebten Objekts. Bei der Einverleibung handelt es sich danach um einen Modus, bei dem die Trauer um das verlorene Objekt nicht bewußt werden darf, da die Liebe selbst verdrängt werden muß, während die Verinnerlichung einen Trauerprozeß voraussetzt, der teilweise bewußt ist. Bringt die Verinnerlichung einen „inneren Raum“ hervor, das Ich-Ideal, bleibe die Einverleibung an der Körperoberfläche. Butler nimmt den Modus der Einverleibung an, weil es in einer heterosexuellen Gesellschaft keine symbolische Anerkennung von Homosexualität gebe und damit Trauerarbeit unmöglich sei. Der Text von Torok und Abraham liegt meines Wissens nicht in deutscher Übersetzung vor: Deuil ou mélancholie, introjecter-incoperer, réalité métapsychologique et fantasme, in: L’ecorce et le noyeau, Paris 1987.

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  100. Butler, J., Critically queer, in: dies., Bodies that matter, New York, 1993, S. 236.

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  101. Butler zitiert hier Freud, Trauer und Melancholie, Studienausgabe Bd. 3, Frankfurt am Main, 1982, S. 301f, in: Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 100.

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  102. Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 215.

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  103. vgl. hierzu u.a.: Gildemeister, R., Wetterer, A., Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung, in: Knapp, G.-A., Wetterer, A., Traditionen Brüche, Freiburg i.Brs., 1992; Hirschauer, St., Die soziale Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit, Frankfurt am Main, 1993; Kessler, S., McKenna, W., Gender: An Ethnomethodological Approach, Chicago, 1978; Ortner, S., Whitehead, H., Sexual Meanings: The cultural Construction of Gender and Sexuality, Cambridge, 1981; Hagemann-White, C., Wir werden nicht zweigeschlechtlich geboren, in: dies., Rerrich, M.S, FrauenMännerBilder, Bielefeld, 1988; Fausto-Sterling, A., Gefangene des Geschlechts?, München 1988, Bleier, R., Science and Gender, New York, 1984.

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  104. Butler, J., Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 193ff. Auch in „Bodies That Matter“ bietet Butler m.E. keine Alternative zu dieser Interpretation an, in: dies., Bodies That Matter, a.a.O., S. 27ff.

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  105. Trotz meiner Kritik denke ich, daß mit der „literalisierenden Phantasie“ ein wichtiges Moment der geschlechtlichen Differenzierung erfaßt werden kann. „Ich sehe in den Spiegel und sehe meine Mutter“ — in diesem Buchtitel ist m. E. eine Erfahrung von Frauen aufgehoben, die auf solche melancholischen Identifizierungsprozesse hindeutet. Allerdings verweisen die Berichte von Frauen in diesem Zusammenhang eher auf die Ambivalenz solcher Identifizierungsprozesse.

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  106. vgl. hierzu Becker-Schmidt, R., Von Jungen, die keine Mädchen und von Mädchen, die gerne Jungen sein wollen. Geschlechtsspezifische Umwege auf der Suche nach Identität, in: Becker-Schmidt, R., Knapp, G.-A., Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, a.a.O.

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  107. Laplanche, J., Pontalis, J.B., Das Vokabular der Psychoanalyse, Frankfurt am Main, 1972, S. 543, Anmerkung a).

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  108. Grosz, E., Contemporary Theories Of Power And Subjectivity, S. 92f, in: Gunew, Sneja (ed), Feminist Knowledge: critique and construct, London, New York, 1990, S. 59–120, Unterstreichung CO.

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  109. Sedgwick, E.K., Epistomology of the closet, Berkeley/Los Angeles, 1990, S. 25.

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Ott, C. (1998). Entwicklungslinien und Schwerpunkte in US-amerikanischen Analysen von Sexualität als Macht- und Herrschaftszusammenhang. In: Die Spur der Lüste. Geschlecht und Gesellschaft, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99410-3_3

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