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Feste, Fahnen, Feiern

Die Bedeutung politischer Symbole und Rituale im Nationalsozialismus

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Symbole der Politik — Politik der Symbole

Zusammenfassung

Die nationalsozialistische Weltanschauung war stark von irrationalen Kräften bestimmt und an massenpsychologisch wirksame Symbole und Rituale gebunden. Sie dienten dazu, Glaubensinhalte und Wertvorstellungen zu sichern, die vom Rassenmythos, von sozialdarwinistischen Zielsetzungen (Lebensrecht des Stärkeren, Auslese und Ausmerze) bis zum pseudoreligiösen Führerkult reichten. Hitler wurde von Millionen Deutschen als Soter, als Retter aus Not und Elend, als Befreier von den Fesseln eines „Diktats von Versailles”, als Wiederhersteller deutscher Ehre und Schöpfer einer Volksgemeinschaft verehrt und gefeiert; mit ihm schien der Klassenkampf und Parteienstreit überwunden, war das „Dritte Reich” angebrochen, das nach damaliger hybrider Deutung ein tausendjähriges werden sollte. Diese chiliastische Vorstellung von der Erfüllung deutscher Sendung trug wesentlich zur Festigung des nationalsozialistischen Herrschaftsanspruchs bei. Mit der beschwörenden Kraft seiner Reden in ritualisierten Massenveranstaltungen faszinierte Hitler selbst viele, die ihm lange skeptisch oder ablehnend gegenübergestanden hatten.

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Anmerkungen

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© 1989 Leske + Budrich, Opladen

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Ueberhorst, H. (1989). Feste, Fahnen, Feiern. In: Voigt, R. (eds) Symbole der Politik — Politik der Symbole. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97194-4_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97194-4_9

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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