Zusammenfassung
Die Vorgänge, die zur Vermehrung tierpathogener Viren führen, gleichen in ihren Grundzügen den Umsetzungen, die bei der Vermehrung von Bakterienviren ablaufen. Die Verhältnisse sind jedoch viel komplizierter als bei Bakterienviren und ihren Wirten. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, daß die tierische Zelle im Gegensatz zur Bakterienzelle in Kompartimente unterteilt ist. So ist der Zellkern, in dem sich die DNS als genetisches Material befindet, durch eine Kernmembran vom Cytoplasma abgetrennt. Das Cytoplasma wiederum ist durch ein Endomembransystem, das endoplasmatische Retikulum, das auch mit dem Zellkern in Verbindung steht, weiter kompartimentiert. Zusätzlich finden sich neben den bei Bakterien auftretenden Zellorganellen u. a. Mitochondrien, Golgi—Apparate, Lysosomen und Mikrotubuli. Auch diese Organellen können bei der Virusvermehrung eine Rolle spielen. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, daß die vielzelligen Tierwirte in der Regel in Organe unterteilt sind, die Viren unterschiedlich gut vermehren können. Durch zunehmende Größe der Wirte wird ferner der Transport der Viren innerhalb des Wirtes immer bedeutsamer. Zusätzlich werden die Verhältnisse dadurch kompliziert, daß Tier und Mensch Abwehrmechanismen, u. a. Immunmechanismen, ausgebildet haben, die die Virusvermehrung einschränken und in vielen Fällen vollständig eliminieren können.
Chapter PDF
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Schuster, G. (1998). Viren von Tier und Mensch in ihrer und unserer Umwelt. In: Viren in der Umwelt. Teubner-Reihe Umwelt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96637-7_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96637-7_7
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-519-00209-3
Online ISBN: 978-3-322-96637-7
eBook Packages: Springer Book Archive