Zusammenfassung
Die Mode ist, wenngleich sich die Zahl derer, die sich — nicht selten mit einem Schuß Koketterie — damit beschäftigen, in engen Grenzen hält, ein beliebtes Thema für die Soziologie1 — zu Recht. Denn, wie Schwarz (1987, 151) es begründet hat: „Die Mode ist seit der Moderne — seit etwa 200 Jahren — ein zuverlässiges Prinzip der Vergesellschaftung. Sie ist ... eine Konstitutionsbedingung moderner industrieller Gesellschaften. Sie mag vor- oder postmodern andere Funktionen gehabt haben oder haben, seit der Moderne hat die Mode Dauer, stellt also nichts Zufälliges dar. Der Wechsel der Moden ist eine Bedingung für ihre Beständigkeit. Die grundsätzliche Ausrichtung der Individuen auf die Mode, ihre individuelle Akzeptanz, ist eine andere Bedingung für ihre Dauer. (...) Die Mode ist eine zentrale Institution tief im Sozialen, aus dem die Moden als schillernde Blasen an die Oberfläche aufsteigen, um dort zu zerplatzen — was denn sonst?“
„Die polaren Schwankungen, denen die moderne Wirtschaft sich vielfach schon zu entziehen weiß ..., sind auf den der Mode unmittelbar unterworfenen Gebieten doch noch herrschend. Die Form eines fieberhaften Wechsels ist hier so wesentlich, daß sie wie in einem logischen Widerspruch gegen die Entwicklungstendenzen der modernen Wirtschaft steht.“
(Georg Simmel, 1911; zit. 1986, 204)
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Literatur
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Ronge, V. (1997). „Sanfte Farben, leichte Materialien und eine Linienführung ohne Schnickschnack“. In: Reinhardt, S., Ronge, V., Sagebiel, F. (eds) Ein bißchen feministisch ? — Anwendungsorientierte Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95124-3_9
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