Zusammenfassung
Jenseits des Streits um Ursachen und Konsequenzen gesellschaftlicher Umbrüche nehmen Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konkrete Veränderungen in den Orientierungen und Verhaltensweisen der Jugendlichen wahr. Provokant formuliert: Wie Lara Croft in „Tomb Raider“ Konflikte mit ihren Gegnern austrägt oder wie Anna aus der Daily Soap „Unter uns“ sich gegenüber Schwulen verhält, ist für heutige Jugendliche in hohem Maße moralbildend. In nüchternen Worten: Insgesamt ist eine steigende Einflussnahme der Medien auf die Entwicklung von Jugendlichen feststellbar. Diese bemisst sich nicht nur daran, wie viel Zeit Jugendliche vor dem Fernseher und Computer verbringen, sondern auch, welche Handlungsmuster und diesen Mustern zugrundeliegende Werte ihnen über „Medienhelden“ angeboten werden. Dass dies Phänomen nicht nur für deutsche Jugendliche zutrifft, zeigen Erfahrungen aus der interkulturellen Jugendarbeit wie auch neuere Studien (vgl. Zft, 2001) zur Mediennutzung der Migrantenbevölkerung: Darin wird beispielsweise festgestellt, dass die überwiegende Zahl der Befragten gleichzeitig deutsche und muttersprachliche Medien ergänzend nutzen. Je jünger und gebildeter die Interviewten, hier ausschließlich türkischen Jugendlichen sind, desto mehr überwiegt die Nutzung deutscher Medien, allen voran die des Fernsehens.
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Zentrum für Türkeistudien: „In Deutschland zu Hause — Einbürgerung und Verbundenheit mit Deutschland türkischer Migranten in Nordrhein-Westfalen“. Essen, 2000
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Herzmann, P. (2002). STEP 21 — neue Medien und politische Bildung in der Jugendarbeit. In: Storz, H., Reißlandt, C. (eds) Staatsbürgerschaft im Einwanderungsland Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95025-3_12
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3420-5
Online ISBN: 978-3-322-95025-3
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