Zusammenfassung
Berufsringen (“professional wrestling”) hat sich in den Vereinigten Staaten zu einem populären Forum für die Reproduktion politischer und kultureller Werte entwickelt. Die These dieses Beitrags ist, daß der Erfolg des Berufsringens das Symptom eines allgemeinen Verfalls gesellschaftlicher Integration ist. Mit der Einführung des kommerziellen Fernsehens hat das Berufsringen auch in Deutschland Chancen.
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Literatur
R. Williams: Wrestling, in: C.R. Wilson und W. Ferris (eds.): Encyclopedia of Southern Culture, Chapel Hill 1989, S. 1250.
Vgl. M.R. Ball: Professional Wrestling as Ritual Drama in American Popular Culture, Lewiston, NY 1990, S. 55.
Vgl. Ball, Professional Wrestling, S. 55.
Zur sozialen Schicht des Publikums vgl. Ball, Professional Wrestling, S. 56–61, 76–77.
Zur Geschichte des Ringens vgl. Ball, Professional Wrestling, S. 36–69.
Die Literatur über Rituale ist umfangreich. Eine kleine Auswahl folgt: M.J. Deegan: American Ritual Dramas. Social Rules and Cultural Meanings, New York 1989; E. Durkheim: The Division of Labor in Society, Glencoe, IL 1933; E. Goffman: Interaction Ritual, New York 1967; E. Goffman: Frame Analysis. An Essay on the Organization of Experience, New York 1974; V. Turner: The Ritual Process. Structure and Anti-Structure, Chicago 1969; V. Turner: From Ritual to Theatre, New York 1982.
Vgl. Williams, Wrestling, S. 1249–1250; G. McWhiney: Cracker Culture. Celtic Ways in the Old South, Tuscaloosa 1988, 5.137.
Vgl. Ball, Professional Wrestling, S. 51–55.
Vgl. Williams, Wrestling.
lo Ball, Professional Wrestling, S. 110–111.
Einige stereotypische Ringer sind beschrieben in L. Humber: All About WWF Superstars Fact Book, New York 1991.
Zwei Nebenströmungen der Analyse seien ebenfalls erwähnt. Die eine leitet sich aus der konservativen Klage über den Verfall gesellschaftlicher Maßstäbe ab und verurteilt das Berufsringen als Teil des Verfalls. Die andere leitet sich aus einer positiven Beurteilung der Massenkultur ab undsieht deshalb das Berufsringen in einem besseren Licht. Vgl. McWhiney, Cracker Culture; Williams, Wrestling.
In Max Webers bekannter Terminologie würde die erste Gruppe als Klasse bezeichnet und die zweite als Stand. Die begriffliche Differenzierung bedeutet nicht, daß die beiden Gruppen in der Realität vollkommen voneinander getrennt wären. Vielmehr gibt es Überschneidungen, Überwechsel und verschiedenartigen Austausch zwischen den Gruppen. Zum Beispiel kann man auf Kapitalisten stoßen, die Geld für guten Geschmack auszutauschen versuchen. Vgl. T. Veblen: The Theory of the Leisure Class, New York 1931.
Vgl. A. Gramsci: Briefe aus dem Kerker, Frankfurt a. M. 1972.
J. Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns, 2 Bde., Frankfurt a. M. 1981.
Vgl. J. Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Frankfurt a. M. 1973; G. Sonnert: Nationalismus und Krise der Moderne. Theoretische Argumentation und empirische Analyse am Beispiel des neueren schottischen Nationalismus, Frankfurt a. M. 1987.
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Sonnert, G. (1992). Berufsringen — eine neue Arena für die Reproduktion politischer und kultureller Werte. In: Jakobeit, C., Sacksofsky, U., Welzel, P. (eds) Die USA am Beginn der neunziger Jahre. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93661-5_6
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