Zusammenfassung
Der RCCNS unter Vorsitz von Generalleutnant Hasan al-Bashir vermochte auch 1990 nicht, dem Sudan ein definitives politisches System auf der Basis einer Verfassungserklärung zu geben. Ende 1989 hatte al-Bashir dem Kommunismus und der Parteidiktatur eine Absage erteilt (Rede vom 3.12.89), trat aber zugleich für die Einführung einer für alle Sudanesen offenen Einheitspartei (Rede vom 31.12.89; erneut 7.2.90) und eines föderalen Systems ein, dessen Grundlinien die bereits 1989 entstandenen Volkskomitees (aus RCCNS-Anhängern) beschließen sollten. In der Folgezeit gab es zwar weitere Kommentare von RCCNS-Mitgliedern und Konferenzen, jedoch keine konstruktiven Beschlüsse, sieht man vom ausdrücklichen Ausschluß der Rückkehr zu einem Mehrparteiensystem und der Wiederzulassung von Parteien ab (so al-Bashir in seinen Reden vom 12.5. und 19.5.). Laut RCCNS-Mitglied Brigadegeneral Uthman al-Hasan, Vorsitzender des politischen Komitees des RCCNS, sollte das neue Legislativsystem demokratischer als das 1989 zum Vorbild erklärte libysche System sein. Am 26.5. schließlich erklärte RCCNS-Mitglied Oberst Salah al-Din Karrar, seit 10.2. einflußreicher Koordinator für Wirtschaftsfragen zwischen RCCNS und Ministerrat, daß das Militär “keine Vormachtstellung im politischen Leben des Landes” wünsche, sondern die Macht einer Zivilregierung übergeben werde, sobald ein nationaler Kongreß Anfang 1991 die künftige Regierungsform festgelegt habe; in dieser werde es drei bis vier politische Organisationen mit unterschiedlichen politischen Richtungen geben, für die sich das Volk entscheiden könne.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Mattes, H. (1990). Sudan. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1990. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_46
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_46
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0890-9
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