Zusammenfassung
Eine der schwierigsten Beziehungen im journalistischen Berufsalltag ist (neben einer oft zugunsten der Arbeit vernachlässigten Partnerschaft) die zwischen Journalist und Rezipient. Bis Ende der sechziger Jahre ließ sich diese Beziehung als autoritäres Verhältnis mit Aufklärungsanspruch charakterisieren. Journalisten wußten — intuitiv und höchstens selbst-nicht fremdreflexiv — was ihre Leser, Hörer und Zuschauer erfahren und wissen wollten, mehr noch: sollten. Diese Form eines ungleichen Verhältnisses ließ sich in einer auf dem Pressesektor weniger als heute und auf dem Rundfunksektor noch gar nicht konkurrenzorientierten Situation auch leicht in die Praxis umsetzen. Wo es wenige konkurrierende Angebote gibt, haben die Anbieter einen starken Einfluß auf die Steuerung der Nachfrage — das ist nicht nur im Gütermarkt der Fall, sondern auch im Markt der Informationen.
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Literatur
Einen interessanten Ansatz vertritt in diesem Zusammenhang auch Möllmann (1998: 256 ff.), der Marketing systemtheoretisch einordnet und im Zuge dessen als Zweckprogrammierung des Systems Journalismus identifiziert. Strategien des Redaktionsmarketings dienen danach einerseits der Selbstbeobachtung des Systems und sind andererseits darauf angelegt, „das Publikum besser situativ zu inkludieren“ (ebd.: 256). Auf diesem theoretisch-argumen-tativen Wege lassen sich folglich auch die Bedenken gegenüber dem Marketing als systemfremder Codierung im Journalismus ausräumen.
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© 1999 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Meckel, M. (1999). Redaktionelles Marketing. In: Redaktionsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90896-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90896-4_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12980-8
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