Einer aktuellen Umfrage zufolge, die die Unternehmensberatung A.T. Kearney im vierten Quartal in der internationalen Chemieindustrie durchgeführt hat, wird das M&A-Geschäft in diesem Jahr wieder Fahrt aufnehmen. 2012 war für die weltweite Chemieindustrie ein vergleichsweise schwaches Jahr für Übernahmen und Fusionen.

Fast zwei Drittel der Befragten erachten die günstigen Finanzierungskonditionen als Haupttreiber hinter dieser Entwicklung. Dies könnte bedeuten, dass strategische Investoren ihre wiedererlangte finanzielle Schlagkraft nutzen werden, um regional zu expandieren.

Unterschiedlich hohe Aktivitätslevel

Für die verschiedenen Regionen werden unterschiedlich hohe Aktivitätslevel erwartet. Über 90 Prozent der Befragten erwarten eine weitere Konsolidierung der stark fragmentierten asiatischen Märkte, was die M&A-Aktivität in China, Indien und dem Rest Asiens anfachen dürfte. Im Gegensatz dazu ist der Ausblick für Europa gemischt. 70 Prozent der Befragten erachten die wirtschaftliche Unsicherheit und die Wirtschaftskrise als hinderlich. Für 57 Prozent der Befragten stellt der Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen in den USA, Kanada und Mexiko einen Treiber für M&A-Aktivitäten im Jahr 2013 dar.

Neue Formen der Zusammenarbeit

Weiterhin ist der Studie zu entnehmen, dass mehr als die Hälfte der Befragten eine Zunahme der Kooperationsformen jenseits von M&A erwartet — etwa in Form von Joint Ventures, langfristigen Lieferabkommen und strategischen Allianzen.

Die Analysten sehen derzeit drei wesentliche Treiber für neue Partnerschaftsmodelle: Zugang zu Rohstoffen, Märkten und Technologien. Neue Partnerschaften werden sich vor allem im Rahmen von Industrie-Neuansiedlungen in neuen Regionen entwickeln, bei denen alternative Rohstoffe zum Einsatz kommen und sich der Zugang zu herkömmlichen Rohstoffen mit technologischem Know-how bzw. dem Zugang zu Märkten verbinden lässt.