Unter dem Motto „The Conversation Continues: Reflecting and Building on the Work of Michael Cohen“ traf sich die internationale Forschungsgemeinde zum 20. Mal in Steamboat Springs (USA), um aktuelle Projekte zu diskutieren. Gewidmet war die Konferenz dem im letzten Jahr verstorbenen Michael Cohen, der mit seiner Forschung über das Lern- und Anpassungsverhalten von Organisationen die Organisationsforschung und auch diese Konferenz entscheidend mitgeprägt hat.

In Plenarsitzungen und Präsentationen diskutierten die rund 80 Teilnehmer ihre Ideen zur Veränderung von Organisationen, insbesondere durch organisationale Routinen. Im Fokus stand dabei unter anderem die Rolle von Emotionen. Auf Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen zeigte beispielsweise Maurizio Zollo, Professor für Strategy und Corporate Responsibility an der Bocconi Universität, Mailand, welche Rolle Emotionen spielen, wenn sich Manager vor die Entscheidung gestellt sehen, vorhandenes Wissen auszuschöpfen oder neue Ansätze zu finden. Manger stehen immer wieder in diesem Zielkonflikt, da sie sowohl die Effizienz als auch die Anpassungsfähigkeit ihres Unternehmens sicherstellen müssen. Die Suche nach neuen Ansätzen verursacht emotionale „Kosten“, da Manager zugunsten potenziell noch aussichtsreicherer Alternativen auf vergleichsweise sichere Erfolge verzichten müssen. Optimieren sie hingegen bereits erprobte Ansätze, rechnen sie in der Regel mit Anerkennung. Kontrovers diskutiert wurde in diesem Zusammenhang, inwiefern solche Emotionen Einzelner das koordinierte Handeln verschiedener Akteure in Unternehmensprozessen beeinflussen können.