Die Zahl der Weiterbildungsberechtigten im Fach Geriatrie ist leicht gestiegen. Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat bei den einzelnen Landesärztekammern nachgefragt: Aktuell sind 703 Ärzte in Deutschland zur Weiterbildung befugt, im vergangenen Jahr waren es 682 Ärzte.

Eine komplette Übersicht gibt es im aktualisierten DGG-Verzeichnis der Weiterbildungsberechtigten. „Die Nachfrage nach einer fundierten geriatrischen Weiterbildung steigt stetig an“, sagt Dr. Michael Meisel, Weiterbildungsbeauftragter der DGG sowie Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie am Diakonissenkrankenhaus Dessau. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 waren nur 554 Ärzte im Verzeichnis der Weiterbildungsberechtigten gelistet.

Das Verzeichnis richtet sich in erster Linie an Ärzte in Weiterbildung oder Fachärzte, die eine Zusatzweiterbildung Geriatrie anstreben. So finden sie schnell die passende Klinik. Auch Patienten und Angehörige können mithilfe dieser Liste nach Kliniken mit einer gut etablierten Geriatrie in ihrem Umkreis suchen.

Weiterhin bundesweiter Facharzt für Geriatrie gefordert

„Die stetige Entwicklung des Weiterbildungsverzeichnisses unterstreicht die wachsende Bedeutung des Fachs Geriatrie für die Gesellschaft“, sagt DGG-Präsident Prof. Hans Jürgen Heppner. „Eine große Baustelle wird daher in den nächsten Monaten die Umsetzung des neuen Nationalen Lernzielkatalogs der Humanmedizin sein, mit der Weiterbildung in der Inneren Medizin und der Geriatrie. Nicht zuletzt auch mit der Bewertung des zukünftigen Stellenwerts der Altersmedizin in den Bundesländern, die den Facharzt für Geriatrie noch nicht eingeführt haben.“

Auch das Thema Facharzt Geriatrie sei nach wie vor nicht vom Tisch. Die Bundesärztekammer hat Ende 2018 die Musterweiterbildungsordnung verabschiedet, die jetzt von den einzelnen Landesärztekammern ausgestaltet wird. „Die Bundesärztekammer hat zwar den Facharzt für Geriatrie noch immer nicht aufgenommen, aber den Erwerb der Zusatzweiterbildung geregelt. In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, dass sich die Geriater berufspolitisch einbringen, in den Landesärztekammern gezielt die Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung begleiten und den Wunsch nach der Facharztimplementierung verstärkt aufrechterhalten“, sagt Heppner.