Auch wenn man von Patienten absieht, die eine Herzinsuffizienz, COPD oder andere manifeste Erkrankung mit dem Symptom Dyspnoe haben, ist Atemnot bei über 65-Jährigen immer noch weit verbreitet. Nach Daten der bevölkerungsbasierten ARIC-Studie leidet selbst in dieser Gruppe mindestens einer von acht an mittelschwerer bis schwerer Atemnot. Bei einem „signifikanten“ Anteil dieser Fälle vermutete ein internationales Ärzteteam einen Zusammenhang mit einer subklinischen kardialen Funktionsstörung. Eine Analyse der Daten der ARIC-Studie bestätigte ihre Hypothese jedoch nicht.

Häufig liegt es am (Über-)Gewicht

In die Analyse wurden 4.342 Kohortenmitglieder im Alter von durchschnittlich 75 Jahren ohne Luftnot verursachenden Erkrankungen einbezogen. Trotzdem berichteten 27,0% über Atemnot, bei 13,8% wurde sie als leicht, bei 13,2% als mittelschwer bis schwer eingestuft.

Bei umfassender Adjustierung erwiesen sich folgende Befunde als unabhängige Prädiktoren für Dyspnoe: linksventrikuläre Hypertrophie (LVH), pulmonale Hypertonie, obstruktive/restriktive Ventilationsstörungen, Anämie, Schwäche in den Beinen, depressive Symptome und Adipositas. Vor allem aufgrund der hohen Prävalenz trug Fettleibigkeit am meisten zum Auftreten von Dyspnoe bei. Laut Berechnung der Studienautoren sind fast 23% des bevölkerungsweiten Risikos darauf zurückführen. Der Beitrag der LVH wird mit nicht ganz 6% wesentlich kleiner geschätzt.