_ Die chronische Herzinsuffizienz ist nach wie vor eine Erkrankung mit hoher Mortalität, erinnerte Prof. Dirk Westermann vom Herz- und Gefäßzentrum am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg. Diabetiker haben im Vergleich zur Normalbevölkerung ein 2- bis 5-fach erhöhtes Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken. Zudem tritt bei ihnen das Herzversagen deutlich früher auf, was mit einem erheblichen Verlust an Lebensjahren einhergeht.

Mit jeder Hospitalisierung aufgrund einer Dekompensation steigt das Mortalitätsrisiko an, 50% der Patienten versterben innerhalb von fünf Jahren. In der Studie DECLARE-TIMI 58 (Dapagliflozin Effect on Cardiovascular Events) mit mehr als 17.000 Teilnehmern konnte das Risiko für eine Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz oder kardiovaskulärem Tod unter dem SGLT-2-Hemmer Dapagliflozin im Vergleich zu Placebo um 17% gesenkt werden.

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Zahl der Krankenhausaufnahmen um 38% gesenkt

In einer weiteren vordefinierten Subanalyse wurde die Wirkung von Dapagliflozin (Forxiga®) bei Patienten mit bereits bestehender Herzinsuffizienz (Heart Failure with reduced Ejection Fraction [HFrEF] mit Ejektionsfraktion ≤ 45%) mit Diabetikern ohne Herzinsuffizienz oder mit normaler Ejektionsfraktion verglichen. Bei den Patienten mit HFrEF konnte das Risiko für den Endpunkt Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz oder kardiovaskulärem Tod um 38% reduziert werden, berichtete der Kardiologe.

Diese Daten unterstreichen, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes und Herzinsuffizienz immer einen SGLT-2-Inhibitor erhalten sollten, sagte Prof. Westermann. Offen ist zurzeit noch die Frage, ob nicht auch Herzinsuffizienz-Patienten ohne Diabetes von der Therapie profitieren könnten.