Nach einer Hüftfraktur bleiben viele Betroffene in ihrer Beweglichkeit so stark eingeschränkt, dass sie auf Hilfe angewiesen sind und nicht mehr allein leben können. Entsprechend wichtig ist die Rehabilitation. Schweizer Geriater wollten wissen, innerhalb welchen Zeitrahmens bei den meisten Senioren die Rekonvaleszenz abgeschlossen und ab wenn eher nicht mehr mit Fortschritten zu rechnen ist. An insgesamt 173 über 65-Jährigen objektivierten sie die Beinfunktion (Time-up-and-Go-Test, TUG) sowie die Beinkraft (Kniebeugung und -streckung), und zwar direkt im Anschluss an die Hüftfraktur-OP sowie drei und zwölf Monate danach. Parallel bewerteten sie die Griffstärke der Senioren.

Nach sechs Monaten hatten sich im Vergleich zur Situation direkt nach der Op. die Beinkraft (Kniebeugung +11,6%, Kniestreckung +17,6%) und die Funktionalität (TUG: -61,1%) deutlich gebessert. Danach, also sechs bis zwölf Monate später, konnten in keinem Test weitere Fortschritte festgestellt werden. Subjektiv bewerteten die Senioren die Situation im zeitlichen Verlauf etwas anders: Sie berichteten über eine deutliche Besserung nach drei bis neun Monaten, danach gaben sie keine Fortschritte mehr an. Die Griffstärke ließ über den gesamten Zeitraum kontinuierlich nach und sank insgesamt um 18,7%.

Die Wiederherstellung der Beinfunktion sowie der Beinkraft ist im Großen und Ganzen sechs Monate nach einer Hüftfraktur-OP abgeschlossen, so das Resümee der Schweizer Geriater. Rehabilitationsmaßnahmen sollten daher möglichst frühzeitig begonnen werden, insbesondere bei Patienten, deren Chancen auf Rekonvaleszenz von vornherein schlechter stehen, wie bei Hochbetagten, bei auf Unterstützung angewiesenen oder kognitiv eingeschränkten Senioren sowie allgemein bei Frauen.