Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In der zweiten Ausgabe des Journals für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen des Jahrs 2020 finden Sie, unbeeindruckt von der gerade abebbenden Pandemie, 3 sehr interessante Beträge, die alle nichts mit SARS-CoV‑2 zu tun haben.

Prof. Zauner, ein Veteran der intensivmedizinischen Ernährungstherapie, erinnert uns daran, dass Ernährungstherapie bei Patienten mit Malnutrition nicht ohne Gefahren ist und dass diese Patienten in den ersten Tagen des Ernährungsaufbaus ein engmaschiges Monitoring sowie gegebenenfalls entsprechend gezielte therapeutische Interventionen benötigen, damit schwere Konsequenzen bis hin zu exzessiver Mortalität verhindert werden.

Im nächsten Beitrag beschreiben Dr. Zagrapan und Prof. Ofner die Pathogenese des kolorektalen Karzinoms in seinen unterschiedlichen Formen inklusive der Pathogenese der CED-assoziierten Kolorektalkarzinome. In dieser sehr schönen und praxisrelevanten Darstellung einer komplexen Materie wird uns für den Kliniker relevantes Wissen von Pathologen in übersichtlicher und gut verständlicher Form nahegebracht.

Aus der Endoskopie des Ordensklinikums Linz dürfen wir heute sogar eine Originalarbeit veröffentlichen: Hier wurden in einer retrospektiven Analyse die eigenen Ergebnisse der peroralen endoskopischen Myotomie (POEM) zur Therapie der Achalasie dargestellt und somit eine erste Darstellung der Erfahrungen eines renommierten österreichischen Zentrums veröffentlicht. Bemerkenswert sind einerseits die klar erkennbare Lernkurve auch für sehr erfahrene Endoskopiker und andererseits die deutliche Unterlegenheit gegenüber der pneumatischen Dilatation.

Ergänzt wird das Heft doch noch durch einen SARS-CoV-2-assoziierten radiologischen Beitrag. Prof. Schima und sein Team beschreiben sehr eindrücklich eines der Hauptprobleme der aktuellen Pandemie: die weitgehende Symptomfreiheit vieler Infizierter, in diesem Fall sogar einer Person, die durchaus als Hochrisikoperson bezeichnet werden müsste.

Ich hoffe, wir konnten auch diesmal für Sie interessante Beiträge zusammenstellen.

Ich verbleibe mit kollegialen Grüßen und wünsche viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

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Prim. Univ.-Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic