Liebe Leserin, lieber Leser,

schon oft wurde ein herannahendes Ende realer Prüfstandstests und die Verlegung der entwicklungstechnischen Aufgaben in den virtuellen Raum vorhergesagt. Wer sich im aktuellen Branchenumfeld umsieht, erkennt schnell, dass Totgesagte tatsächlich länger leben. Von weniger Prüfstandstests kann keine Rede sein. Eher vom Gegenteil. Denn der in modernen Fahrzeugen stark ansteigende Testumfang in der Entwicklung führt zu einem zusätzlichen Bedarf an künftigem Prüf- und Testequipment.

Insofern ist es wohl eher angebracht, statt von einer Substitution vom Zusammenwachsen von Simulation und Test zu sprechen. Unser Interviewpartner für diese MTZ-Sonderausgabe, ElringKlinger Motortechnik Geschäftsführer Gerald Eifler, bringt die Situation auf den Punkt: Die besten Ergebnisse ließen sich erzielen, wenn sich Prüfstand und die Simulationsrechnung ergänzten. Eifler sagt: „Ich denke, diese Vorgehensweise wird auch in 20 Jahren noch Bestand haben.“

Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, wenn sich die Ingenieure aus der Branche mit der Frage auseinandersetzen, welcher Bedarf an künftigem Prüf- und Testequipment besteht, und in welche Art von Einrichtungen investiert werden soll. Wie die Antworten darauf derzeit aussehen könnten, skizzieren Autoren von BMW ab Seite 12. Der Beitrag beschreibt auch ein Projekt, mit dem das Zusammenwachsen von Simulation und Hardwareversuchen beschleunigt werden soll.

Einstweilen machen die spezialisierten Anbieter von Prüfstandsequipment weiter gute Geschäfte.

So hat MTU unlängst ein neues Systemintegrationsprüffeld eingerichtet und eine umfangreiche Toolkette zur Gesamtsystemsimulation entwickelt. Die ab Seite 18 beschriebenen Einrichtungen stehen beispielhaft für einen Investitionsschub, der sich quer durch die Branche zieht und ein gemeinsames Ziel verfolgt: die Vorbereitung auf eine spannende Zukunft.

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre dieses MTZextra.

Ihr

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