Kettentriebe werden in Antriebssträngen zur kinematischen Kopplung der Nocken-, Kurbel- und Ausgleichswelle mit den Nebenaggregaten eingesetzt. Gründe für den Einsatz von Kettentrieben sind ihre Fähigkeit zur übertragung hoher Lasten, ein guter Wirkungsgrad, geringer Bauraum, hohe Flexibilität bei der geometrischen Gestaltung der Trumtrajektorie, lange Lebensdauer und weitgehende Wartungsfreiheit. Allerdings führen die höheren Produktionskosten und die verbesserte Wertigkeit des Produkts auch zu besonderen Erwartungen hinsichtlich des technischen Reifegrads und des Komforts.

Der technische Reifegrad spiegelt sich unter anderem in der Energieeffizienz wider, die sich neben der Fähigkeit zur übertragung hoher Lasten vor allem in möglichst geringen Reibungsverlusten zeigt. Dies geht einher mit immer strengeren Richtlinien zur Reduktion des Schadstoffausstoßes.

Der andere genannte Aspekt des Komforts zeigt sich in der Wahrnehmung des Fahrers und umfasst die akustische Emission und die Anregung von Schwingungen im Motor. Neben der Möglichkeit, akustisch und haptisch wahrnehmbare Schwingungen zu isolieren, besteht ein weiterer Weg darin, Schwingungen gar nicht erst entstehen zu lassen, indem eine effektive Auslegung mittels geeigneter Simulationswerkzeuge durchgeführt wird.

Eine technisch zufriedenstellende Lösung kann oft nur durch die Methodik der Optimierung erreicht werden. Hierbei wird jedoch eine große Zahl an Konfigurationen ausgewertet, sodass neben der Modellgenauigkeit auch die Rechenzeiteffizienz der implementierten Methoden im Vordergrund steht. Innerhalb der Studie wurden Methoden erarbeitet, um Reibung und strukturgebundene Schwingungen in Steuerkettentrieben abzubilden. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der Identifikation von Parametern zur Beschreibung der Reibung und der Validierung der Modelle. Die Studie wurde aus FVV-Eigenmitteln finanziert.

Forschungsstelle: TU München, Lehrstuhl für Angewandte Mechanik (AM)

Obmann: Dr.-Ing. Frank Schlerege, Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG