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Derzeit wird untersucht, ob Musik zur Verbesserung des Armschwungs bei Patienten mit Parkinson beiträgt.

© Armin Weigel / dpa / picture all

Parkinson-Patienten trainieren Armschwung mit Musik-Feedback

Seit Längerem ist bekannt, dass funktionale Trainingsmusik bei Parkinson-Patienten mit Gangstörungen das Gehen verbessern kann. Stefan Mainka, Musiktherapeut an den Beelitz-Heilstätten, testet derzeit den Einsatz von Musik zur Verbesserung des Armschwungs bei Patienten mit Parkinson.

Bereits 1996 wurde das Prinzip der rhythmisch-auditiven Stimulation (RAS) von Thaut et al. von der Colorado State University beschrieben. Der akustische Reiz dient als externer Stimulus und unterstützt die bei Parkinson-Patienten verminderten internen Stimuli, die zur Auslösung einer Bewegung erforderlich sind. Zugleich ist aber auch das über die Propriozeptoren vermittelte intrinsische Feedback vermindert, sodass der Patient anhand der eigenen Körpersensorik nicht ausreichend wahrnehmen kann, wie er sich bewegt.

Sonifikation — „Klangmachung“ von Bewegungsdaten

Mainka setzt daher bei Patienten mit einseitig vermindertem Armschwung eine neue sensorbasierte Technologie des Smartphones ein. Die Einhaltung zuvor definierter Bewegungsparameter wird während der Anwendung musikalisch umgesetzt und gibt dem Patienten unmittelbar ein hörbares Feedback über seine Bewegungsausführung. Das Smartphone wird dazu am Arm, der trainiert werden soll, angebracht und die App „CuraSwing“ gestartet. Je mehr der Arm sich beim Gehen dem therapeutischen Zielwinkel nähert, desto komplexer wird die Musik und umgekehrt, sodass der Patient ein direktes Feedback über die Ausprägung des Armschwungs erhält.

In einer von Mainka durchgeführten Einzelfallerhebung konnte bereits bei einem Parkinson-Patienten, der über mehrere Tage zweimal 15 Minuten pro Tag mit der App trainiert hatte, im Anschluss ohne Tragen des Gerätes eine Verbesserung der Armbewegung festgestellt werden.