Nicht invasiver Test mit Gallensäuren im Serum

Ein Ikterus ist charakteristisch bei einer alkoholischen Hepatitis (AH) mit aktuellem Alkoholkonsum. Die Gallensäuren im Serum scheinen sich als nicht invasiver Biomarker zu eignen, um die oftmals schwierige Differenzierung einer schweren AH von einer akuten Dekompensation einer alkoholbedingten Zirrhose zu unterscheiden [Tyson LD et al. #PS-174]. Bisher kann das nur anhand Leberbiopsie oder der Wirkung von Prednisolon unterschieden werden.

Lebersteifigkeit zur Prognoseabschätzung

Die mittels transienter Elastografie (Fibroscan) gemessene Lebersteifigkeit sollte beim Screening von schweren Alkoholikern als prognostische Prädiktor für das 10-Jahres-Überleben genutzt werden [Mueller J et al. #PS-171]. Von 675 Patienten mit einem mittleren Alkoholkonsum von 186,5 g/Tag, die zwischen 2007 und 2017 zur Alkoholentgiftung in die Heidelberger Klinik kamen, starben im Beobachtungsraum 15,7 % (n = 106). Die Todesursache konnte bei 42 Patienten (39 %) geklärt werden und war bei 16 Patienten (38 %) leberassoziiert. Das 3- und 5-Jahres-Überleben waren je nach Lebersteifigkeit < 6 kPa, 6 – 12,5 kPa und > 12,5 kPa signifikant unterschiedlich (3-Jahre 94 %, 88 % und 74 %; 5-Jahre 90 %, 78 % und 64 %).

HEV auch über Hasen übertragen

Das Hepatitis E-Virus (HEV) Genotyp (GT) 3 und 4 wird zoonotisch nur über den Verzehr von rohem Fleisch vom Haus- und Wildschwein übertragen — so der bisherige Stand des Wissens. In der Schweiz kam es zu einer wahrscheinlichen Transmission auch über Hasen [Sahli R et al; #SAT-207]. Bei 95 von 114 Patienten konnte der GT3 und davon bei 77 % der bisher vor allem den in der Schweiz häufigen neuen GT3s nachgewiesen werden. Bei insgesamt drei organtransplantierten Patienten lag der Hasen-HEV GT3ra vor — die Patienten hatte jedoch kein Hasenfleisch verzehrt. Welche bisher unbekannte Quelle für die HEV-Infektion mit dem GT3ra verantwortlich war, konnte bisher nicht identifiziert werden.