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Eine der gefürchtetsten Komplikationen bei der diagnostischen oder interventionellen Herzkatheteruntersuchung ist die akute zerebrale Ischämie. Die Häufigkeit korreliert mit der Dauer und der Komplexität des Eingriffs.

Während das Risiko bei der diagnostischen Koronarangiografie nur 0,05–0,1 % beträgt, steigt es bei der PCI auf 0,18–0,44 % an. Noch häufiger, nämlich in 0,5–1,1 % der Fälle kommt es bei der Katheterablation zu einer solchen Komplikation und bei der TAVI liegt das Risiko sogar bei 3–4 %.

„Eine weitere Komplikation sind Kontrastmittelreaktionen mit enzephalopathischen Zuständen“, so Prof. Matthias Sitzer, Herford. Diese können zu epileptischen Anfällen, Bewusstseinsstörungen und passageren fokal neurologischen Defiziten, insbesondere Seh- oder Sprachstörungen führen.

Welche Erstmaßnahmen?

In der Akutphase sind immer dann, wenn eine akute neurologische Symptomatik auftritt, folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Unterbrechung der Untersuchung oder Intervention,

  • Verständigung des Neurologen bzw. Kontakt zur Stroke Unit herstellen,

  • Belassung der Schleuse im punktierten Gefäß,

  • Dokumentation der verabreichten gerinnungsaktiven Medikamente,

  • Falls möglich, Verlegung in die nächste Stroke Unit.

Dort muss über das weitere Vorgehen entschieden werden, nämlich ob eine i.v.-Lyse oder eine endovaskuläre Thrombektomie indiziert ist.