Die meisten Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC) werden in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. "Die Patienten sprechen gut auf eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie an. Das Problem ist aber, dass der Tumor danach schnell wiederkommt, sehr schnell eine Resistenz entwickelt und extrem unempfindlich gegenüber einer Folgetherapie ist", erklärte Martin Reck, Großhansdorf. "Mit der Phase-III-Studie CASPIAN haben wir jetzt eine zweite Studie, die klar gezeigt hat, dass die Kombination von Chemotherapie (CTX) und Checkpointinhibition zur Verbesserung der Effektivität führt", freute sich Reck.

In der Studie CASPIAN wurde der PD-L1("programmed death ligand 1")-Antikörper Durvalumab (Imfinzi®) kombiniert mit einer Standardchemotherapie [Paz-Ares L et al. Ann Oncol. 2019;30(suppl 5):Abstr PL02.11]. Darauf folgte eine Durvalumab-Monotherapie bis zur Progression oder bis zum Therapieabbruch. Verglichen wurde dieser Kombinationsarm mit einem Kontrollarm aus CTX und optionaler adjuvanter Schädelbestrahlung sowie einem Arm aus CTX plus Durvalumab plus Tremelimumab.

In einer Interimsanalyse war das Gesamtüberleben (OS) zugunsten der Kombination mit Durvalumab signifikant verlängert, entsprechend einer Hazard Ratio von 0,73. Das mediane OS verbesserte sich verglichen mit dem Chemotherapiearm von 10,3 auf 13 Monate. "Der Vorteil für die Kombination zeigt sich über alle untersuchten Gruppen, auch unabhängig von asymptomatischen oder vorbehandelten Hirnmetastasen", erläuterte Reck.

Symposium "Innovative Therapien beim Lungenkarzinom" im Rahmen des DKK 2020, Berlin, 22. Februar 2020; Veranstalter: AstraZeneca