Die Daten stammten aus dem „Surveillance, Epidemiology, and End Results Program“ und der Medicare-Datenbank. Eingeschossen wurden 3.900 Patienten mit primärem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium I, die sich einer minimalinvasiven videoassistierten thorakoskopischen Operation (VATS) oder einer offenen Operation unterzogen hatten. 70,9 % wurden mit einer Opioidverordnung entlassen. Patienten nach VATS bekamen in den ersten 90 Tagen signifikant seltener ein Opioid verordnet als nach einer offener Operation.

Nach der Adjustierung waren folgende Faktoren mit einem signifikant geringeren Risiko für eine Langzeitanwendung von Opioiden (definiert als ein oder mehr Opioidverordnungen in den ersten 90 Tagen nach der Operation sowie eine weitere Verordnung 90 bis 180 Tage nach der Operation) assoziiert: VATS (Odds Ratio [OR] 0,69), höheres Alter (OR 0,96) und höheres Einkommen (0,77).

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Vor allem Patienten mit mehreren Komorbiditäten, Schlafmittelnutzung oder psychiatrischen Erkrankungen sind eher gefährdet, nach der Lungenoperation von Opioiden abhängig zu werden.

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Signifikant wahrscheinlicher war eine Langzeitanwendung von Opioiden bei höherem Komorbiditätsscore (OR 1,10), großzelligen Tumoren (OR 1,88), Patienten, die Schlafmittel in den 30 Tagen vor der Operation verwendeten (OR 1,72), und Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen (OR 1,64). Auch nach Propensity Score Matching war das Risiko für eine Langzeitanwendung von Opioiden nach einer VATS signifikant niedriger als nach einer offenen Operation (OR 0,52).

Fazit: 15,5 % der Patienten wendeten nach der Operation langfristig Opioide an. Die Invasivität der Operation könnte hierbei eine Rolle spielen.