Präspezifizierte Interimsanalysen der KEYNOTE-024-Studie zeigen einen signifikanten Vorteil für Pembrolizumab im Vergleich zu einer platinbasierten Chemotherapie bei NSCLC-Patienten mit hoher Expression von PD-L1 („programmed death ligand 1“; PD-L1-Tumorproportionscore [TPS] ≥ 50 %). Dieser Unterschied wurde trotz der präspezifizierten Erlaubnis zum Crossover der platinbehandelten Patienten in die Pembrolizumab-Gruppe erzielt, sodass die tatsächlichen Effekte der Anti-PD-1-Therapie wahrscheinlich noch größer sind. Nun liegt eine aktualisierte Analyse mit Berechnungen zu einem möglichen Crossover-Bias vor.

Einbezogen in die Keynote-024-Studie waren Patienten mit einem Stadium-4-NSCLC mit einem PD-L1-TPS ≥ 50 %, die randomisiert 200 mg Pembrolizumab (n = 154) oder eine platinbasierte Therapie (n = 151) erhalten hatten. Als primäres Studienziel wurde das progressionsfreie Überleben (PFS) gewählt, das Gesamtüberleben (OS) bildete ein wichtiges sekundäres Studienziel. Ein Crossover von der Chemo- zur Biologikatherapie war erlaubt und erfolgte entsprechend präspezifizierten Eignungskriterien.

Nach einer medianen Nachbeobachtung von 25,2 Monaten waren 73 Patienten der Pembrolizumab-Gruppe und 96 Patienten in der Chemotherapiegruppe gestorben. Das mediane OS betrug 30,0 vs. 14,2 Monate (Hazard Ratio [HR] 0,63; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,47–0,86; p = 0,002). 82 Patienten der Chemotherapiegruppe wechselten im Laufe der Studie in die Anti-PD-1-Monotherapiegruppe. Die Crossover-Adjustierung mithilfe der Two-stage-Methode ergab eine OS-HR von 0,49 (95 %-KI 0,34–0,69) zugunsten von Pembrolizumab (Abb. 1), die Testungen mit 2 weiteren Verfahren („rank-preserving structural failure time“ und „inverse probability of censoring weighting“) zeigten vergleichbare Resultate. Behandlungsassoziierte Nebenwirkungen von Grad 3–5 waren mit 31,2 vs. 53,3 % unter der Chemotherapie häufiger als unter dem Biologikum.

Abb. 1
figure 1

NSCLC-Patienten, die Pembrolizumab erhielten, lebten im Median länger als unter Chemotherapie, nach der Adjustierung der Crossovereffekte sogar noch deutlicher.

Fazit: Auch in der verlängerten Nachbeobachtung der KEYNOTE-024-Studie zeigte sich ein deutlicher Überlebensvorteil für Pembrolizumab im Vergleich zu einer platinbasierten Therapie, der nach Adjustierung auf mögliche Crossovereffekte noch deutlicher wurde.