Der VEGF(„vascular endothelial growth factor“)-Antikörper Bevacizumab verlängert in Kombination mit Fluoropyrimidinen (FP) das progressionsfreie Überleben insbesondere bei älteren mCRC-Patienten. In der Phase-III-Studie XELAVIRI verglich man einen sequenziellen mit einem kombinierten Therapieansatz.

421 mCRC-Patienten erhielten randomisiert entweder initial FP plus Bevcizumab und beim ersten Progress zusätzlich Irinotecan (Arm A) oder eine Upfront-Therapie mit FP plus Irinotecan plus Bevacizumab (Arm B). Primärer Endpunkt der Nichtunterlegenheitsstudie war der Zeitpunkt bis zum Therapieversagen (TFS), die Grenze für Nichtunterlegenheit wurde bei einem 90 %-Konfidenzintervall (90 %-KI), einer Power von 70 % und einem einseitigen α-Wert von 0,05 auf 0,8 festgelegt.

Eine Nichtunterlegenheit beim TFS in der Gesamtkohorte ergab sich nicht (Hazard Ratio [HR] 0,86; 90 %-KI 0,73–1,02). In der Detailanalyse zeigte sich allerdings, dass Patienten mit RAS/BRAF-Wildtyp-Tumoren durchaus von der Kombinationstherapie (Arm B) profitierten (HR 0,61; 90 %-KI 0,46–0,82; p = 0,005), nicht aber Patienten mit RAS-mutierten Tumoren (HR 1,09; 90 %-KI 0,81–1,46; p = 0,58). Vergleichbare Ergebnisse errechneten sich beim Gesamtüberleben. Bei den Toxizitäten Grad ≥ 3 waren keine statistisch signifikanten Unterschiede zu erkennen (80,7 vs. 77,1 %).

Fazit: Bei mCRC-Patienten ist die Wirksamkeit einer sequenziellen Eskalationstherapie mit der einer initialen Kombinationstherapie insgesamt vergleichbar. Bei der Therapieentscheidung sollte allerdings der RAS-Status berücksichtigt werden, da Patienten mit RAS/BRAF-Wildtyp-Karzinomen bzgl. des Endpunktes TFS durchaus von der Kombinationstherapie profitieren, Patienten mit RAS-Mutationen dagegen nicht.