Teilnehmerinnen der britisch-kanadischen Studie OV21/PETROC waren 275 Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Stadium IIB–IVA, die für eine platinbasierte neoadjuvante Chemotherapie (i.v.) gefolgt von einer optimalen (< 1 cm) Debulking-Operation vorgesehen waren. Sie erhielten je 3 Zyklen randomisiert entweder intravenös (i. v.) Carboplatin/Paclitaxel (Arm 1), intraperitoneal (i. p.) Cisplatin plus i. v./i. p. Paclitaxel (Arm 2) oder i. p. Carboplatin plus i. v./i. p. Paclitaxel (Arm 3). Primärer Endpunkt war die Progressionsrate nach 9 Monaten.

In der finalen Analyse wurden die Ergebnisse im Arm 1 und Arm 3 verglichen. Das mediane Follow-up betrug 33 Monate. Die Intention-to-treat-Progressionsrate nach 9 Monaten war im Arm 3 (i. p. Carboplatin) niedriger als im Arm 1 (i. v. Carboplatin): 24,5 % (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 16,2–32,9) vs. 38,6 % (95 %-KI 29,1–48,1; p = 0,065).

Die intraperitoneale Carboplatin-basierte Therapie wurde gut vertragen, schwere Nebenwirkungen Grad 3 oder schlechter traten bei 23 % der Patientinnen in Arm 1 und 16 % der Patientinnen in Arm 3 auf. Einbußen in der Lebensqualität gab es durch die i. p.-Chemotherapie nicht, auch war die Toxizität gegenüber der i. v.-Verabreichung nicht erhöht.

Fazit: Bei Frauen mit Ovarialkarzinom, die mit neoadjuvanter Chemotherapie gefolgt von optimalem Debulking behandelt werden, verringert eine intraperitoneal verabreichte Carboplatin-basierte Chemotherapie die Progressionsrate nach 9 Monaten um 14,1 % gegenüber einem Chemotherapie-Regime mit intravenös verabreichtem Carboplatin.